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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Rudolphs von Bebenburg, diese Kirche stets mit tüchtigen Priestern zu besetzen. Den 10. December 1341 bestätigten Rudolph und seine Gattin Sophie mit Zustimmung Lupolds dem Friedrich von Bebenburg, Bruder des gedachten Ordens, die Schenkung. Am St. Michaelsabend 1347 bewilligte der Johanniterorden denen von Bebenburg als rechten Erben von Bebenburg und Gammesfeld, die Gewalt, einen oder zwei Altäre in der Kirche zu Gamsfeld aufzurichten, doch ohne Schaden der Pfarrei. Hiernach scheint es, daß die von Bebenburg Erben derer von Gammesfeld waren, oder daß sich früher bloß ein einzelnes Familienglied von der letzteren Burg geschrieben hat. In demselben Jahr stiftete Friedrich von Bebenburg eine ewige Messe und Lupold von Bebenburg und Genossen für Rudolph von Bebenburg eine Seelmesse, und 1348 am St. Veitstag eine ewige Frühmesse.

Auch ein kleines Kloster, eine Schwesterklause, war hier. 1348 bekennen Lupold von Bebenburg etc., daß sie als Vormünder von Rudolfs Kindern der Klause 3 Pfd. Heller, 2 Malter Korn und 4 Malter Haber auf 2 Höfen zu Gammesfeld gestiftet haben. 1363 verschreiben Wilhelm von Bebenburg und seine Brüder 2 Bürgern in Rothenburg 30 Pfd. Heller und 3 Faßnachthühner jährlich auf ihrer Burg und Veste Gammesfeld um 300 Pfd. Heller. 1367 überläßt Conrad von Bebenburg dem Wilhelm von Bebenburg die Veste Gamsfelt etc., und erhält dafür den großen und Heu-Zehenten zu Gamsfelt etc. Im Jahr 1380 verkaufen Wilhelm von Bebenburg und Gutta von Landau seine Gemahlin die Veste Gammesfeld u. s. w. an ihren Oheim, Walther von Hohenried, mit dem auf 2 Jahre bedungenen Wiedereinlösungsrecht, und in demselben Jahr sofort (Auslösung muß sonach in Kürze wieder erfolgt seyn) auch an den Burggrafen Friedrich von Nürnberg, von dem sie übrigens schon 1388 durch Kauf an die Reichsstadt Rothenburg kam (Reg. Boic. 10, 225). 1407 eroberte der Burggraf im Krieg mit Rothenburg die Veste wieder, gab sie jedoch, nachdem sie in der Zwischenzeit die Rothenburger in einem Angriff desselben ausgebrannt hatten, in Folge der Vermittlung des Kaisers 1408 an die Stadt unter der Bedingung ihres gänzlichen Abbruchs zurück. Dennoch wurde sie schon 1408 wieder aufgebaut, denn es findet sich, daß sie 1494 wieder zerstört und dann 1608 neu aufgebaut wurde.

Freitag nach Exaudi 1525 wurde der Ort durch Adam von Thüngen und Genossen ausgeplündert. Nachdem das Schloß im dreißigjährigen Krieg hart mitgenommen worden war, verkaufte es die Reichsstadt 1650 unter Vorbehalt der Gerichtsbarkeit und gegen eine jährliche Recognition, an den kaiserlichen Generalauditor Graaß, von dem es 1654 an Johann Wildstock und 1694 an

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0144.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)