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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Antheil auftragend, das weitere 1/4[1] behielt sich aber Hohenlohe bevor und übergab es 1410 dem Ulrich von Tierbach in gleicher Eigenschaft, von dem es sofort 1431 Heinrich von Crailsheim an sich brachte. Seither ist nun Burg und Herrschaft Morstein als hohenlohen’sches Mannslehen im Besitz der Freiherrn von Crailsheim und bildet mit den dazu gemachten weiteren Erwerbungen das zur Zeit der Reichsunmittelbarkeit der Ritterschaft in Franken und dem Canton Odenwald incorporirt gewesene Rittergut Morstein. Im Jahr 1355 erkaufte Heinrich von Crailsheim von Ulrich von Hohenlohe, genannt von Brauneck, den großen und kleinen Zehenten zu Elpershofen und Gültgüter daselbst und zu Liebesdorf; 1431 erkaufte ebenfalls einer von Crailsheim von Conrad von Schrotzberg die Mühle und 2 Güter zu Elpershofen. Im Jahr 1510 wird unter den Ganerben von Ober-Steinach als mit 2 Höfen, 1 Badstube und 1 Feldlehen betheilt, Sebastian von Crailsheim aufgeführt. Friedrich von Crailsheim hatte sie schon 1396 von Ulrich von Heimberg erkauft. Im Jahr 1511, nach dem Aussterben der Linie der Familie Crailsheim, die sich Gaimann[b 1] von Erkenbrechtshausen schrieb, und 1647 nach dem Absterben des besonderen damaligen Zweigs von Crailsheim-Hornberg, kommen zu dieser Herrschaft der Weilershof, Hof Heinkenbusch, einige Unterthanen zu Oßhalden und Onolzheim, Gefällrechte dort und in Roßfeld und Ingersheim, Waldungen bei Triensbach, Weilershof und Heinkenbusch und Zehenten zu Crailsheim, Ingersheim und Oßhalden. Die Inhaber der Burg besaßen auch die Pfarrei Orlach, als Lehen vom Bisthum Würzburg nebst Zehenten zu Elpershofen und Lentersweiler; diese Rechte zog jedoch die Reichsstadt Hall als Territorialherrschaft, nach Suspension der bischöflichen Gewalt in protestantischen Landen, gegen eine Entschädigungssumme an sich. Im Jahr 1548 trat Schenk von Limpurg einige Gült- und Dienst-Güter zu Forst an Heinrich Spieß zu Morstein ab, von dem sie durch Verehelichung einer Tochter an einen Herrn von Crailsheim zu Braunsbach kamen. 1567 tritt die Stadt Hall all ihr Besitzthum in Windischbrachbach an die von Crailsheim ab, und in demselben Jahr kamen bedeutende Güter- und Gefäll-Austauschungen zwischen Hohenlohe und den Herrn von Crailsheim zu Morstein vor. Letztere erhielten die bis dahin hohenlohen’schen Güter und Gefälle zu Dünsbach sammt dem Zehenten und Holz, so wie Güter und Zehenten zu Forst, beide Orte mit aller Obrigkeit; die von Crailsheim traten dagegen ab: Zinse und Gülten zu Langenburg,


  1. Woher zu dem obenbemerkten Achtel ein weiteres Achtel von Hohenlohe erworben worden war, ist nicht bekannt.

Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 140. L. 18. Gaimann.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0140.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)