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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

b. Blaubach, beim ersten Vorkommen Blavvach und Bloach, später aber Blobach geschrieben, Weiler mit 222 evang. Einwohnern, in dem kleinen Blaubachthal, von Blaufelden 5/8 Stunden entfernt. Der Weiler ist Filial von Blaufelden. Die Markung, zu der auch der übrigens noch besonders versteinte Distrikt der Markung des abgegangenen Orts Schuckhof gehört, liegt theils im Thal, theils auf der anstoßenden Ebene. Der Zehente gehört, nachdem die Antheile der Pfarreien Blaufelden und Michelbach a. d. H. verwandelt worden, durchaus dem Staat. Nachdem in Folge der Ablösungsgesetze von 1836 die, dem Rittergut Amlishagen hier zugestandenen, Frohnen, Frohngelder und steuerartigen Gefälle abgelöst worden sind, bestehen an Grundlasten nur noch Grundzinse, Handlohn und Sterbfall. An Handlohn wird 10 %, und wenn die Besitzstandsveränderungen Folge eines Todesfalls sind, zugleich Sterbfall bezahlt.

Daß hier in älteren Zeiten eine Burg stand, ist nicht bekannt, dennoch liegen Nachrichten vor, daß sich ein adeliges Geschlecht von Blobach schrieb. Es kommen nämlich urkundlich 1262 ein Hugo von Blavvach, 1328 eine Catharine von Bloach, Meisterin des Klosters Scheftersheim, und 1343 Heinrich von Blobach, ein Edelmann, vor. Nach dem Rothenburger-Privilegienbuch ist in einem landgerichtlichen Bescheid von 1343 der letztere als Richter mit folgendem Beisatz unterschrieben: „Ich gedenke auch woll daß dasselbe Gericht bei König Adolfs Zeiten gar veste und erlich besezt was, und des Pfleger waren von des Reichswegen Meine Herrn Selig von Limpurg und danach mein alter Herr, Herr Craft von Hohenlohe[1] der beeden Diener ich war, was auch von Inen und von andern Lüten gehört han, daß sie sprechen daß es von einem Herzogen von alten Ziten dar war komen und daß dasselbe Gericht Niemand billiger besezen solle der ein freier oder einer des Reichs dienstmann mit güldenen Sporen.“ – Im Jahr 1358 verkaufen Heinrich und Andreas Lösch von Mergentheim, Gebrüder (Theilhaber von Amlishagen), an Seifried Hiltebrand, Bürger zu Rothenburg, ihre Güter und Gülten zu Bloach um 500 Pfund. Auch in Billingsbach müssen die v. Blaubach Güter besessen haben, denn schon 1318 erkaufte Walter von Hertenstein von dem deutschen Orden, „dessen Güter in Bulisbach so von Heinrich von Bloach für 78 Pfund Heller erworben worden waren.“

Von den Edelleuten von Blobach scheinen die Herrn von Wolmershausen zu ihrer nahegelegenen Veste Amlishagen hiesige


  1. Von 1291–1298 waren Friedrich Schenk vom Limpurg und dann Kraft von Hohenlohe kaiserliche Landrichter in Rothenburg.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0125.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)