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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Rakkolzhausen, den Zehenten zu Eichswiesen, ein Gut daselbst und ein Gut zu Gütbach, dazu für seine übrige Lebenszeit ein Leibgeding von jährlich 60 Goldgulden.“ Den Hornecken, nämlich: „dem Alten und seinen Söhnen Simson, Arnold und Neidhard,“ wurde als Kaufschilling für ihren Antheil am Schloß und das halbe Dorf Riedbach 3000 Goldgulden und für den Zoll daselbst – dieser „mit Vorbehalt des Stifts Würzburg habender Losung“ – 1100 Goldgulden verwilligt. Im Besitz des Zollrechts blieb jedoch Würzburg. – Im J. 1475 erkaufte Albrecht von Hohenlohe von Georg von Seldeneck für 900 fl. dessen Theil Güter und Gülten zu Herrenthierbach, Heuchlingen, Sichertshausen, Gütbach, Zaissenhausen, Ettenhausen, Wittmarsklingen, Eichswiesen, Kottmannsweiler und Riedbach; deßgleichen das Hochholz, Seeholz, einen See zu Kälberbach halb, ein Drittel am Zehenten zu Herrenthierbach. So kam Hohenlohe in den Besitz der nachmaligen Herrschaft Bartenstein, die mit den noch dazu gekommenen weiteren Besitzungen bei einer der Landestheilungen im hohenlohen’schen Hause zu einer besondern Grafschaft erhoben wurde.[1] Durch den Übergang an den Lehensherrn, den Obereigenthümer, war sie freies Eigenthum geworden, doch trugen sie schon im Jahr 1444 die Hohenlohe zugleich mit Schillingsfürst dem Bisthum Würzburg zu Lehen auf, gegen Eigenmachung ihrer Herrschaft Möckmühl, die bis dahin würzburgisches Lehen gewesen war. 1

Von den Grafen Albrecht und Kraft von Hohenlohe, welche von der Linie Hohenlohe[2] abstammten, und damals noch die einzigen männlichen Glieder der Familie waren, erhielt in der Theilung, die sie 1455 hinsichtlich sämmtlicher Besitzungen (mit Ausnahme von Oehringen) vornahmen, Albrecht das Amt Bartenstein und Pfedelbach. Nachdem Albrecht 1490 kinderlos gestorben (er hatte sich nicht verehlicht und sein Bruder Kraft starb schon 1472), kamen von den 3 Söhnen des Kraft: Gottfried, Kraft und Friedrich, Gottfried und Kraft und nach des letzteren 1503 erfolgten Tod, von dessen 6 Söhnen Albrecht und Georg in den Besitz des Antheils ihres Vaters, der nun durch ihre Mutter Helene, geborne Herzogin von Württemberg, bis zu ihrem 1506 erfolgten Tod verwaltet wurde. Georg Albrecht war, wie seine 4 weiteren Brüder, dem geistlichen Stand gewidmet gewesen, aus solchem aber im 25. Jahr seines Alters 1503 wieder zurück- und


  1. Daß übrigens einzelne Theile davon zur Herrschaft Langenburg gezogen wurden, zeigt die dortige Beschreibung.
  2. Die andern längst ausgestorbenen Linien nannten sich von Brauneck und von Uffenheim.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0117.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)