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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Zehenten-Lehens erfolgte auch jährlich Verleihung des Gerichts. Die Beamten zu Werdeck (später zu Gerabronn) mußten am Johannistag vor dem Capitel des Stifts Lehensinvestitur nachsuchen; solche erfolgte sodann mittelst feierlicher Überreichung eines Federkiels. Ebenso wurde jährlich die Belehnung mit den Centhöfen (später Vogtlehen genannt) erneuert.

Die Zeit der Einleitungen zur Reformation in Michelbach fällt schon in das Jahr 1528. Bis dahin hatte die Pfarrei zum Capitel Ingelfingen gehört, nun wurde sie aber dem Dekanat Crailsheim zugetheilt.

f. Rechenhausen. Weiler mit 54 evang. Einwohnern; 1/4 Stunde nördlich von Gerabronn auf dem Plateau gelegen, gehörte zur Herrschaft Werdeck, in vogteilicher Beziehung theilweise zum Rittergut Amlishagen, welches deßhalb noch gefällberechtigt ist. Die Zehenten bezieht der Staat. Die Jagd steht dem Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg zu.

Im Jahr 1363 verkaufte Ulrich von Brauneck an Kraft von Hohenlohe etliche Güter in Rechenhausen.

g. Rückershagen. Weiler mit dem Himmelreichshofe, und 161 evang. Einwohnern, liegt auf der Ebene zunächst des Nachbarschaftswegs von Gerabronn nach Roth am See, 1/4 St. von ersterem Orte, der Himmelreichshof südlich 1/4 Stunde davon, rechts dieses Wegs auf der Höhe des Brettachthals. Zehentherr ist der Staat. Jagdherrn sind die Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg und zu Hohenlohe-Kirchberg nach abgetheilten Distrikten.

Am Mittwoch nach Laurentii 1449 brannten die Haller den Ort nieder. In demselben Jahr war von dem Cardinal-Diakon und Legaten Johannes „für die Capelle St. Wendelin zu Rückershagen in die Pfarrei Michelbach gehörig“ ein Ablaßbrief verliehen worden.

Der Ort war Eingehörung der Herrschaft Werdeck; doch hatten die Lehensherrn Werdeck, Rothenburg, Hohenlohe-Kirchberg und das noch jetzt gefällberechtigte Rittergut Hengstfeld, die vogteiliche Gerichtsbarkeit je über ihre Lehensleute. 1331 waren noch weiter am Orte die Frühmesse zu Gammesfeld und die Herrn von Vellberg betheilt.



2. Gemeinde Amlishagen.


Bestehend aus dem Pfarrdorf dieses Namens mit den einzelnen Wohnsitzen: Ziegelhütte am Weg nach Gerabronn, die im Thal an der Brettach eingerichtete Färberei, Gerberei, 1 Mahl-, 1 Schneid- und 1 Lohe-Mühle und 1 Hammer-Schmiede und mit dem hier befindlichen ritterschaftlichen Schlosse, zusammen 487

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0104.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)