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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Braunsbach. Das Marktrecht begreift 5 Krämermärkte und 1 Viehmarkt. Das Ortswappen, 1545 von dem Markgrafen von Brandenburg-Ansbach verliehen, besteht aus dem schwarz und weiß gevierten hohenzollern’schen Schild mit einem springenden Pferd im zweiten und einem schreitenden im dritten Feld. Die ältere Schreibart des Orts war Gerhiltebrunnen (was auf einem weiblichen Namen Gerhilt beruht), Gerbrunn, Geraprunn und Gerhardsbrunn (worin der männliche Name Gerhard enthalten ist), letzteres noch bis 1810.

Von den Bezirksbehörden[b 1] haben bloß das Oberamt und die Oberamtspflege hier ihren Sitz (s. allgem. Theil S. 75.). Die Gemeinde gehört, wie ebenfalls schon bemerkt ist, zu dem Cameralamt Roth am See und zu dem Forstamt Mergentheim.

Die Jagd steht in abgetheilten Distrikten den Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen, Hohenlohe-Kirchberg und Hohenlohe-Langenburg, und die Fischerei in der Brettach theils dem Fürsten zu Hohenlohe-Kirchberg, theils den Brettachmüllern, in dem See bei Gerabronn aber der dortigen Gemeinde zu. Die Namen der Gefällberechtigten sind aus der S. 65 enthaltenen Übersicht zu ersehen.

Im Jahr 1226 kommt Gerabronn zum erstenmale vor, in einer Urkunde, in welcher Bischof Hermann von Würzburg und Walther von Langenburg bekräftigen, daß letzterer seine eigenthümliche Herrschaft Langenburg, wozu auch „Gerhiltbrunnen“ gehörte, dem Bisthum Würzburg zu Lehen aufgetragen habe. Im Jahr 1235 nach dem Absterben der, im Besitz gestandenen Herren v. Langenburg, gelangte es mit jener Herrschaft an die Herren v. Hohenlohe. Im J. 1300 kommt in einem, von Adelheid, Gebhard von Braunecks Wittwe und ihrem Sohn Ulrich, dem Bischof zu Würzburg, ausgestellten Lehenrevers der Herrschaft Brauneck diese hier als begütert vor, und 1363 erkauft Kraft von Hohenlohe von Ulrich von Brauneck einige Güter zu Gerabronn zugleich mit Gütern zu Rechenhausen und Blaufelden. Von nun an aber erscheint das damalige Dorf[1] in den darauf gefolgten manchfachen Besitzstandsveränderungen als ein Bestandtheil der Herrschaft Werdeck, mit der es an Brandenburg-Ansbach und am 5. Januar 1792 von dem letzten Glied dieses Zweigs, des hohenzollerschen Fürstenhauses, an Preußen kam (vergl. Werdeck bei der Gemeinde Gaggstatt). Im Jahr 1797 jedoch fand eine Trennung Werdecks statt,


  1. Wann der Ort Marktrechte erhielt, ist nicht bekannt, doch findet er sich schon 1412 in einer, bei Michelbach erwähnten, Urkunde als Markt beschrieben.

Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314:S. 96. L. 10. Bezirksbehörden, statt Bezirksgemeinden.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0096.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)