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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Lauf, auf dem er 10 Mühlen treibt. Von Schrotzberg bis Nieder-Stetten beträgt der Fall 516 pariser Fuß. Seitenbäche nimmt er auf: rechts den Rauthalbach bei Ober-Stetten, und links den Buchbronnen und den Heimlachbach, dann bei Nieder-Stetten den Schönthalbach. Von Fischen führt er besonders Forellen. Die Ufer sind bald steil, bald flach, häufig mit Gesträuchen bewachsen. Brücken führen mehrere, im Dorf Ober-Stetten 3 und bei Nieder-Stetten 4, über den Bach.

Außerdem ist noch folgender, übrigens häufig ganz versiegender, Bäche Erwähnung zu thun: des Waidenbachs, der – zuerst den Namen Brettach führend und bei Leitsweiler in Bayern entspringend – Michelbach und Triftshausen berührt, in Wallhausen eine Mühle treibt und eine Viertelstunde von diesem Ort sich in einer Kluft des Kalkgebirgs verliert;[1] des Weilersbachs, der bei Raboldshausen entspringt, bei Billingsbach eine Mühle treibt und unter dem Namen Rötelbach in die Jagst fließt; der Ette, deren Quellen bei Lentersweiler sind und die bei Eichholz den Riedbach aufnimmt und dann westlich an Bartenstein vorbei in das Jagstthal fließt; der Sandtauber, deren erste Anfänge bei Gammesfeld zu suchen sind, dort jedoch sich wieder in Klüften verlieren und erst später wieder zum Vorschein kommen; sie mündet bei Rothenburg in die Tauber aus; und des Scheerbachs, der bei Böhmweiler entspringt und bei Creglingen von der Tauber aufgenommen wird.

i. Seen und Weiher.

Seen finden sich: der Neusee bei Blaufelden 74/8, der Eschbühlsee bei Hengstfeld 23/8, der Nesselbacher-See 24/8, der Raboldshauser-See 187/8, der Billingsbacher-See 81/8, der Bühlsee bei Leofels 33/8, der Brühlsee bei Ludwigsruhe 46/8 und die Seen in Schrotzberg 4 Morgen groß. Auch bestand früher auf der Markung von Roth noch ein weiterer See von 192 M. (s. die Ortsbeschreibung). Nun bildet die ganze Fläche guten Wiesgrund mit einem jährlichen Futterertrag von ungefähr 10.000 Centnern, im Werth von wenigstens 5000 fl., während die Jahresnutzung des Sees nur in 100 Ctr. Fischen und einigen


  1. Man vermuthet, die starke Quelle in den Rother-Seewiesen komme von dem ehemaligen bedeutenden See daselbst her.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0016.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)