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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

sie setzen Eisenoxydschlamm ab und liefern ein klares, geruchloses Wasser von kühlend salzigem, wenig prikelndem Geschmack. Es perlt etwas im Glase und wird wegen seiner abführenden Eigenschaften bisweilen getrunken. Eine vorläufige Untersuchung des Wassers der Hauptquelle zeigte wenig freie Kohlensäure, wenig doppelt kohlensauren Kalk und kohlensaures Eisenoxydul, Kalk, Bittererde, Schwefelsäure und Salzsäure, die beiden letztern wahrscheinlich an Natron, Bittererde und Kalk gebunden. Es ist wahrscheinlich, daß dieses Wasser durch gewöhnliches Flußwasser von der nahen Jagst verdünnt ist und daß durch eine gute Fassung der Quelle ein wirksameres Mineralwasser gewonnen werden könnte. Eine ähnliche Mineralquelle findet sich am Fuße des Sulzbergs[b 1]. Der Salzbrunnen im Brettachthale liefert ein schwach salinisches Wasser, welches früher auf Kochsalz versotten wurde. In den Jahren 1752–1755 wurden unter der ansbach’schen Regierung bergmännische Nachgrabungen nach Steinsalz oder einer gesättigtern Soole gemacht, jedoch ohne Erfolg, so daß auch die beabsichtigte Bildung einer Aktiengesellschaft für den Betrieb der Sache unterblieb, und die damalige Regierung die Benützung der schwachen Soole wieder aufgab. Zuerst wurde gebohrt, angeblich bis zu einer Tiefe von etwa 300 Fuß, und wirklich eine gesättigte Soole erhalten, die jedoch in den Klüften des Gesteins sich wieder verlor. Hierauf wurde, da man die Soole nicht zu fassen verstand, ein etwa 70′ tiefer Schacht niedergetrieben; man konnte aber die eindringenden wilden Wasser nicht bewältigen, und so wurde das Unternehmen wieder aufgegeben. In einiger Entfernung von dieser Quelle, weiter oben im Thal, ist noch eine zweite natürliche Soolquelle.

b. Flüsse und Bäche.

Die Jagst (Jages, Jahis 1226) tritt südöstlich aus dem Oberamt Crailsheim, eine Viertelstunde aufwärts von


Berichtigungen

  1. Berichtigung in Beschreibung des Oberamts Gerabronn S. 313–314: S. 13. L. 14. l. Sulzbergs, statt Hornbergs.
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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0013.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)