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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

f. Besondere Merkwürdigkeiten.

Als solche verdienen Erwähnung: die Reiherhalde bei Morstein, der Sommeraufenthalt von Hunderten von Fischreihern auf einem kleinen Punkt an der südlichen Seite des Jagstthals (s. die Ortsbeschreibung), und zwei Erdfälle bei Gammesfeld, die bei Regen und Schneegang so bedeutend Wasser ausströmen, daß sie die nächste Umgebung überschwemmen.

2. Gewässer.

Ihr gesammter Flächenraum, nämlich der Weiher, Flüsse und Bäche, beläuft sich auf 5801/8 Morgen.

a. Quellen.

An Brunnquellen fehlt es nirgends im Bezirk. Wo Letten- oder Lehm-Lager das Gebirge bedecken, wie dieß häufig der Fall ist, sammelt sich auf solchen das Regen- und Schnee-Wasser, nachdem es die übrigen Erdschichten durchsickert hat, und speist dann die Brunnen, meist Röhrbrunnen. Im Übrigen entsteigen dem Muschelkalk, wo er unmittelbar zu Tage geht oder geöffnet wird, häufig ergiebige Quellen auf dem Plateau, wie in den Thälern. Die Quellen der erstern Art versiegen in trocknen Jahren bald und trüben sich überdieß schnell, wenn sie nicht an tieferen Stellen gefaßt sind, beide aber enthalten häufig erdige und salzige Bestandtheile, als kohlensauren Kalk, Gyps, salzsaure Salze, hauptsächlich salzsaure Bittererde u. s. w.

Artesische Bohrversuche wurden noch nirgends angestellt, obgleich sie sich bei der Beschaffenheit der Quellen der erstern Art da als räthlich darstellen würden, wo nur die weniger klüftigen tiefern Gebilde des Muschelkalks zu durchbrechen wären, der bunte Sandstein sonach bald erreicht werden kann.

Mineralquellen finden sich im Jagstthal bei Kirchberg und Eichenau. In den Sulwiesen, ganz nahe bei Kirchberg, treten nämlich vier Mineralquellen zu Tage;

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0012.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)