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Markung gehört mit Ausnahme von Weichstetten (s. 212), die halbe Kirche zu Westerheim und seine andern dortigen Besitzungen, seine Güter im Orte Donnstetten (OA. Urach), in den Neckargauorten Nabern, Bissingen und Neidlingen, im Filsgauorte Eislingen (OA. Göppingen), ferner im entlegenen Lobdengau die Kirche in Weinheim an der Bergstraße, endlich Zehntbezüge in Mühlhausen, Ditzenbach, Aufhausen (sämmtlich OA. Geislingen) und Merklingen (OA. Blaubeuren).

Nach der Zeit der Stiftung geschieht des Klosters erst wieder in dem Leben Bischof Ulrichs des Heiligen von Augsburg († 973) Erwähnung (Gerhardi Vita S. Udalrici bei Pertz Mon. 6, 393) unter den Klöstern, welche dieser Bischof unter der genauesten Aufsicht hielt, auch niemals an Weltliche als Lehen übergehen ließ. Damals gehörte also Wiesensteig, wenn es gleich im Constanzer Sprengel lag und ein Constanzer Bischof bei seiner Gründung mitwirkte, bereits dem Bischof von Augsburg, unter welchem diese Expositur, auch wie sie von einem Kloster in ein Stift verwandelt wurde, beständig blieb, so daß ihm das Recht zustund, einen Probst dahin zu setzen. Seit des h. Ulrichs Zeiten verstummen auf lange Zeit alle Nachrichten über die Geschichte des Klosters, ja man weiß nicht einmal sicher, wann dasselbe aus einem Kloster in ein weltliches Chorherrnstift umgewandelt wurde, was übrigens bei dem benachbarten Stift Faurndau ebenso unbekannt ist. Im Jahr 984 scheint es noch ein Kloster gewesen zu seyn, der Abt Salemann auf der Gingener Inschrift von jenem Jahre (s. Gingen) wird mit Wahrscheinlichkeit nach Wiesensteig gesetzt, dagegen kommt der erste bekannte Probst vor

im Jahr 1130: Helmbrecht praepositus de Wise[nsteig] Zeuge in einer Schenkung des Bischofs Hermann von Augsburg. Khamm. Hierarch. Aug. 2. p. 104.

Von seinen Nachfolgern ist bekannt:

im Jahr 1150 Eberhardus prepositus Sancti Cyriaci. Zeuge in einer Urk. des Bischofs Walther von Augsburg. Mon. Boic. 33, 32.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_277.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)