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des Städtchens beträgt 48° 42′ 18″, die Länge 27° 33′. Seinen Namen hat es ohne Zweifel von dem hohen, thurmähnlichen weißen Felsen, dem Beutelfelsen. Der Mühlbach fließt mitten durch den Ort. Weißenstein, der Hauptort der ehmaligen Herrschaft Weißenstein, gehört den Grafen von Rechberg, und steht unter dem Kameralamt Geislingen, Dekanat Eybach, Forstamt Heidenheim, Rentamt Weißenstein.

Im Ort befindet sich ein Poststall ohne Expedition.

Den großen Zehnten bezieht auf dem Albuch die Grundherrschaft, im Thale die hiesige Pfarrei, den kleinen Zehnten die Grundherrschaft auf dem Albuch, die Pfarrei im Thale, außerdem haben die Unterthanen noch mancherlei Grund- und andere Gefälle an die Grundherrschaft zu entrichten, welche jedoch theilweise abgelöst werden.

Der Ort ist schmal und enge, und theilweise an die beiden Bergabhänge gebaut, und hat weder Mauern noch Thore mehr. Er hat 106 Haupt- und 15 Nebengebäude, 6 Scheunen.

Zu den bedeutenderen Gebäuden gehört das Rechbergische Schloß, welches das Städtchen beherrscht; es ragt am westlichen Rande des Thals in einer kleinen Bergbucht, ist theilweise sehr alt, und besteht aus mehreren aneinander gereihten Gebäuden, dem Küchenbau, Tafelbau; seine weitläufigen Keller werden für die Brauerei benützt; im Übrigen ist es blos von einem Uhrmacher, als Aufseher und einem pens. herrschaftlichen Revierförster bewohnt. Eine nicht unbedeutende Gemäldesammlung befindet sich in diesem Schlosse. In dem herrschaftlichen Brauhause wird das berühmte Weißensteiner Bier gebraut, welches weithin verführt wird. Die jährliche Produktion belauft sich auf etwa 5500 Eimer.

Der Nahrungsstand im Orte ist gedrückt. Der Ort hat eine Markung von 50932/8 Morgen, welche aber größtentheils an den Bergabhängen und auf dem rauhen Albuch liegen, und worunter 29207/8 Morgen Waldungen (meist der Grundherrschaft gehörig) und 984/8 Morgen Ödungen und Wechselfelder sind. Die steilen Berge geben bei aller

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_255.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)