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Das Trinkwasser holen die Bewohner 1/4 Stunde weit aus einer Quelle am nördlichen Abhange des Berges. Im Winter 1840/41 hat sich im Weiler ein 6 Schuh tiefer, jetzt wieder zugeworfener Erdfall gebildet, durch welchen man das Schneewasser mit großem Geräusch tief in den Berg hinabfallen hörte. Von den Hügeln, welche den Weiler umgeben, hat man eine vorzüglich schöne Aussicht.

Auf dem Michelsberge stund schon in frühern Jahrhunderten ein, jetzt gänzlich verschwundener Weiler, jedoch nicht auf dem Platze des gegenwärtigen, sondern auf dem nördlichen Rande des Berges oberhalb Kuchen.

Kl. Adelberg hatte einen Hof auf dem Michelsberg worüber den Grafen von Helfenstein das Vogtrecht zustund, bis zum Jahr 1292, in welchem laut Originalurkunde des K. Staatsarchivs Graf Ulrich von Helfenstein sich seiner Gerechtsame an diesem Hof begab.

In früheren Zeiten hatte Böhringen eigene Adeliche, welche sich von Beringen schrieben, und Vasallen der Grafen von Helfenstein waren; sie kommen schon am Ende des 13ten Jahrhunderts vor, namentlich im Jahr 1267, 1270, Friedrich von Beringen, Ritter, in helfensteinischen Urkunden (Orig. in Stuttg., Sattler Graven 1ste Forts. Beil. Nr. 36). Im Jahr 1286 machte derselbe mit Einstimmung seines Sohnes Kuno (Konrad) in Böhringen an Kl. Adelberg eine Güterschenkung (Orig. in Stuttg., Crusius Ann. lib. 3 partis 3. S. 163), in welcher ein Markward von Beringen als Zeuge erscheint, im Jahr 1288 und 1291 (Crusius a. a. O. S. 172) stiftet ebengenannter Konrad, dessen Vater im Jahr 1288 bereits gestorben war, an dasselbe Kloster sein Gut in Böhringen. Heinrich von Beringen, wahrscheinlich Bruder Konrads, war Domherr des Hochstifts Augsburg, in dessen Urkunden er im Jahr 1285, 1289, 1300 auftritt (Mon. Boic. 33, 172. 173. 189. 289). Im Jahr 1292 erscheint Markward von Beringen in einer Urk. des Kl. Adelberg, im Jahr 1342 Rugger von Beringen (Rugger de Beringen eques suo filio Henrico de Beringen canonico Augustano

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_250.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)