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von Augsburg 1133–50 war das praedium Beringen mit mehreren Gütern des Oberamts schon in den ersten Zeiten der Stiftung des Klosters in dessen Besitz.

Unterböhringen, ehemals ulmischer Amtssitz, theilte die Schicksale der im Jahre 1396 ulmisch gewordenen halben Grafschaft Helfenstein.

Auf der nördlichen Spitze der Unterböhringer Markung, gegen die Großsüßener hin, liegen, östlich von dem Rommenthalhof, der zum Oberamt Göppingen gehört, die Spuren von der ehemaligen Burg Rommenthal, auf einem ziemlich hohen, nun ganz bewaldeten Hügel, an welchem man noch den Schloßgraben, jedoch keine Mauern, sondern nur in den Schuttmassen die Spuren derselben trifft. In dem Theilungsbrief der Grafschaft Helfenstein vom Jahre 1356 (Kerler Urkunden S. 11) und im Verkaufsbrief an Ulm von 1396 (Kerler S. 25) erscheint dieses „Romental,“ „Ramental,“ unter den helfensteinischen Gütern, auch in der helfensteinischen Pfandverschreibung an Ulm (Species facti S. 6): „Raminthal, die Burg, Lüt und Gut, mit aller Zugehörde, waß wir do haben, oder gehaben sullen oder mögen.“

b) Oberböhringen, evangel. Weiler mit 158 Einwohnern, östlich auf einer Berginsel, dem Michelsberge gelegen, ist eine im Jahre 1793 von 13 Familien gegründete Kolonie von Unterböhringen, welche einen eigenen Anwald und Gemeinderath hat. Zur Anlage des Ortes machte den von dem Ulmer Magistrat genehmigten Plan ein Geislinger Elfenbeindrechsler, der Bürgermeister Mich. Knoll. Gegenwärtig besteht der Ort aus 23 Gebäuden, hat eine Schule und 9977/8 Morgen Markung. Klima und Boden sind äußerst rauh, daher die ersten Kolonisten dieser ungünstigen Verhältnisse wegen meist verdorben sind. Jetzt geht es mit dem Nahrungsstande etwas besser.

Den Zehnten hat die Stiftung Geislingen und die Pfarrei in Unterböhringen. Schon im Jahre 1395 erwarb die Stiftung Geislingen ein Lehen, und im Jahre 1408 einen Antheil am Zehnten auf dem Michelsberge.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_249.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)