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war, erst nach deren Tod der Stadt anfällig werden. In ulmischer Zeit gehörte Steinenkirch zum Amte Stubersheim. Die Gebäude des oben genannten Fronhofs sind jetzt verschwunden; unfern von ihrer ehemaligen Stelle ist eine große Hülbe, welche sich durch eine Quelle immer füllt – eine große Wohlthat für die Gegend. Die Brüder Hans und Jörg von Rechberg tauschten den Fronhof im Jahre 1529 von Ulm gegen ein Lehen zu Gingen, zwei Huben und ein Lehen zu Stötten ein (Rink S. 70).

b) Oberroggenmühle, ehemals ulmisch, mit 9 Einwohnern kathol. Konfession, welche nach Eybach eingepfarrt sind, 1/2 Stunde von Steinenkirch, im engen und tiefen, von schauervollen Felsen umgebenen Roggenthale an der Eyb – mit 171/8 Morgen Markung – gibt der Herrschaft Grundgefälle, an Geld 5 fl. 30 kr., an Früchten 1 Sri. Kernen. Ein halbe Viertelstunde rückwärts der Mühle, am Stöttener Berg, befindet sich das Mordloch, welches zum Vortheil des Müllers der noch schwachen Eyb einen Zufluß gibt. (Siehe S. 14.)

c) Ravenstein, Hof mit 19 evangelischen Einwohnern, nämlich einer Bauern- und einer Taglöhner-Familie, 1/2 St. von Steinenkirch, am obern Abhang des Gebirgs, mit 1181/2 Morg. Feldgütern. Den großen Zehnten bezieht zu 4/5tel der Staat, zu 1/5tel Rechberg, den kleinen Zehnten die Pfarrei Treffelhausen. Der Hofbauer bezieht aus den Rechbergischen Waldungen 17 Klafter Holz und 600 Stück Reisach.

Auf einen schauerlichen, etwa 300 Fuß hohen, Felsen hinausgebaut und das Roggenthal beherrschend stund früher das Schloß Ravenstein, von welchem noch ein Theil des Schloßgrabens und einige Mauertrümmer zu sehen sind. Wahrscheinlich gehörte es in den ältesten Zeiten den Herren von Ravenstein. Von Raiser, in der Zeitschrift für Baiern, Jahrg. 1817, Bd. I. S. 258 führt das Homiliar von Kloster Wettenhausen (in Baiern) an, wonach Herbort von Ravenstein schon im Jahre 1091 beurkundet seyn soll. Er tauschte mit Bewilligung seines Herrn Adelbert und dessen nicht

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_231.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)