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mit Ausnahme von Zweien, sind Gemeinderechtsbesitzer und erhalten jährlich 2–3 Klafter Holz. Die Schafweide, eine der bedeutenderen, wird mit 800 Stück beschlagen, und die Gemeinde bezieht jährlich 900–1000 fl.; der Pförch wird gewöhnlich unter die Gemeindeberechtigten durchs Loos vertheilt.

Auf dem Feld Weiler wird Kaufmann Bäumler in Merklingen demnächst einen eigenen Hof errichten.

In der Kirche befindet sich ein Gemälde aus der altoberdeutschen Schule vom Jahr 1490 auf Goldgrund, Jesus mit den Aposteln. Die Baulast der Kirche hat der Heilige, die des Pfarrhauses der Staat. Der Heilige oder die Stiftung zur heiligen Margaretha, wahrscheinlich von der helfensteinischen Familie herrührend, hat 7200 fl. Kapitalien und einige ewige Zinsen und Fruchtgülten.

In Hohenstadt hatte die Reformation Fuß gefaßt und vor der Nördlinger Schlacht befand sich ein lutherischer Prädikant allhier. Nach jener Schlacht wurde die katholische Lehre wieder eingeführt, und die Pfarrei durch die Wiesensteiger Stiftsherrn und ihre Vikarien in den Jahren 1637 bis 1670 excurrendo versehen und erst im Jahr 1670 wurde ein Stiftsvikar als Expositus angestellt. Das Patronatrecht übte das Stift Wiesensteig aus, bis es im Jahr 1806 an die Krone Württemberg überging.

Auf der Markung des Orts streicht die durch das Feuerbuch und die Au sich ziehende Römerstraße (vergleiche S. 117), von welcher noch deutliche Spuren sichtbar sind; auch wurden in früheren Zeiten hier römische Münzen gefunden.

Nach der Stiftungsurkunde des Klosters Wiesensteig vom Jahr 861 kam im genannten Jahre auch der Ort Hohenstadt im Flingau zum Kloster (locus in pago, qui dicitur Flina, hoc est, villa illa, quae dicitur Hohenstat); damals gehörte zu der Markung von Hohenstadt auch noch der Ort Weichstetten, welcher von der Schenkung an Stift Wiesensteig ausdrücklich ausgenommen wird (in pago, qui dicitur Flina, villa, quae dicitur Hohenstat, absque loco,

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_211.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)