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und ein Gewächshaus. Die Häuser liegen ziemlich unordentlich zerstreut und weitläufig. Die aus dem Roggenthale kommende Eyb fließt durch den Ort und vereinigt sich gleich unterhalb mit dem im Orte selbst entspringenden Mühlbache. Die Einwohner, aufgeweckte und rührige Leute, aber etwas üppig und verschwenderisch, nähren sich theils vom Feldbau, theils durch Handwerken und Taglöhnen, namentlich arbeiten viele Maurer in den Geislinger Steinbrüchen. Es befindet sich hier 1 Mahlmühle, 1 Gypsmühle und 1 Ölmühle. – Im Allgemeinen ist übrigens der Nahrungsstand gedrückt.

Die Gesammt-Markung befaßt 22614/8 Morgen, darunter 1263 Morgen meist der Gutsherrschaft gehöriger Waldung. Der Viehstand ist nicht unbedeutend.

Die Gutsherrschaft hat die hohe und niedere Jagd, ferner die Fischerei in der Eyb und die Schafweide auf der Markung Eybach.

Die Gemeinde hat noch Schulden. Auf den meisten Wohnhäusern ruht eine Holzgerechtigkeit von 1–8 Eybacher Klaftern, welche die Grundherrschaft abzugeben hat.

Der Gemeinderath wird neuerer Zeit ohne Rücksicht auf das Konfessions-Verhältniß gewählt; die Kirche, in welcher sich die Degenfeldische Familiengruft befindet, wird gemeinschaftlich benützt. Das Eigenthum und die Baulast der Kirche und des katholischen Pfarrhauses hat die katholische Stiftung, subsidiarisch haben bei der Kirche die Zehntherrn und die Gemeinde einzutreten. Die Kollatur der katholischen Pfarrei hatten früher die Äbte in Ellwangen, jetzt die Krone. Die katholische Stiftung besitzt an Waldungen, Äckern, Wiesen, Lehengütern, Grundgefällen und Kapitalien ein Vermögen von 7696 fl.

Neben der katholischen Pfarrei bestand früher eine eigens dotirte Kaplanei, deren Kollatoren die Rittergutsbesitzer waren. Als i. J. 1607 die degenfeldische Gutsherrschaft die Reformation im Orte einzuführen anfing, gründete sie die evangelische Pfarrstelle und wies ihr einen Theil der Kaplanei-Einkünfte zu. Diese Theilung der Kaplanei-Einkünfte unter die

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_194.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)