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vielen andern Herrschaften erhielt, meistens zu Scharfenberg wohnte und eine kleine Nebenlinie Rechberg-Scharfenberg bildete, welche erst im Jahr 1549 mit Hans von Scharfenberg, seinem Urenkel, erlosch. Die Schwester dieses Hans, Margaretha von Rechberg, war mit Hans von Rechberg zu Illeraichen vermählt. Sie beerbte ihren Bruder und brachte hiedurch ihrem Manne Scharfenberg mit halb Donzdorf und dem noch übrigen scharfenbergischen Antheile zu. Hans zu Illeraichen († 1574) verließ das Schloß Scharfenstein und baute sich im Jahre 1569 das in Donzdorf. Von dieser Zeit an war das verlassene Scharfenberg blos die Wohnung eines Burgvogts und Burgkaplans, später eines Jägers.

Im Jahre 1732 wurde Scharfenberg, wie die eine Hälfte von Donzdorf, an die von Reichenstein und Baumgarten vererbt, im Jahre 1735 an Württemberg verkauft, bald darauf durch den Ritter-Kanton am Kocher wieder ausgelöst, und aus dessen Besitz durch Joh. Bero Ernst von Rechberg zu Weißenstein nach kurzer Abtrennung wieder an die rechbergische Familie zurückerkauft. Auf den Tod des genannten Herrn von Rechberg, welcher den 12. Mai 1745 erfolgte, ließ sich sein Sohn, Graf Maximilian von Rechberg am 5. Juni von den Unterthanen zu Scharfenberg huldigen, und im Jahre 1808 trat er seinen Besitz seinem Sohne Graf Aloys von Rechberg ab.

Ein Theil des Schlosses wurde noch vor wenigen Jahren von einer Försterswittwe bewohnt, die aber, weil der Blitz mehrere Male hinter einander in das Gebäude schlug, gezwungen wurde, solches zu verlassen. Nun liegt alles in Ruinen von bedeutendem Umfang, und die schönen Reste zieren die ganze Gegend.

Die Geschichte von Scharfenberg erzählt Rink in Gottschalks Ritterburgen Bd. 5. S. 113–124.

l) Schmelzofen, eine Sölde mit 123/8 Morgen und 10 kathol. Einwohnern, 1/4 Stunde von Donzdorf, steht auf dem Platze der ehemaligen Schmelzwerke, welche durch den Simons- oder Simetsbach getrieben wurden. Noch bis

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_188.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)