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Abele, Oberamtsarzt in Kirchheim (jetzt in Cannstatt) Beschreibung der Ditzenbacher Heilquelle. Kirchheim, Schwarz. 1838. 8., auch mit einem Titel von 1839.


9. Donzdorf,
mit 13 Zugehörungen. Gesammt-Einwohner 1947.

a) Donzdorf, katholischer Marktflecken mit 1700 Einwohnern (worunter 1 Protestant), 3 Stunden nordwestlich von Geislingen, sehr freundlich gelegen, in dem lieblichen, obstreichen Lauterthale am Fuße des hohen Messelberges. Die Lauter fließt an der nördlichen Seite des Marktfleckens. Ihn selbst durchläuft der Pfarrbach, welcher aus dem bei Unterweckerstell entspringenden Simonsbach und dem am Messelberg hervorquellenden Seitzenbach gebildet wird, und gleich unterhalb des Ortes bei der untern Mühle in die Lauter einmündet.

Donzdorf liegt an der Straße von Göppingen nach Heidenheim, bildete den Hauptort der ehemaligen Herrschaft Donzdorf und ist Mediatbesitz der Grafen von Rechberg, welche hier ihren Wohnsitz haben.[1] Der Flecken wird eingetheilt in das Oberdorf, gegen den Gottesacker hin, und in das Unterdorf, welches letztere alles begreift was unter dem Rathhaus liegt.

Er ist der Sitz des rechbergischen Ober-Rentamtes, eines Amtsnotariats, und gehört in das Kameralamt Geislingen, Dekanat Eybach, Forstamt Lorch.

Am großen und kleinen Zehnten haben die Grundherrschaft, der Pfarrer und die Kirchenpflege je auf bestimmten Grundstücken Theil, viele Güter sind auch zehentfrei; ausserdem haben die Unterthanen noch Grund- und andere Gefälle (S. 88) zu entrichten.

Der Ort ist etwas enge gebaut und hat 222 Haupt- und 42 Nebengebäude, und 15 Back- und Waschhäuser.

  1. Die Geschichte des gräflichen Hauses Rechberg wird bei der Oberamtsbeschreibung von Gmünd dargestellt werden.
Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_178.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)