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und abgesondert vom Dorf auf einer Anhöhe, welche eine schöne Aussicht über das Filsthal darbietet, war bis zum Jahre 1532 ein Nonnenkloster für 6 Minoritinnen. Bei der Reformation wurde das Kloster aufgehoben und die Wohnung dem Pfarrer eingeräumt, im Jahre 1822 wurde durch Tausch die Pfarrwohnung in das jetzige Pfarrhaus in der Nähe der Kirche verlegt. Vom Jahr 1810–33 war das evangelische Dekanat mit der Pfarrstelle verbunden.

Altenstadt, ein althelfensteinischer Ort hatte seit 1396 mit Geislingen den gleichen Wechsel der Herrschaften, unter welchen es stund. In der ulmischen Zeit gehörte es nach der Eintheilung von 1774 zum Amte Süßen, früher war hier ein eigener ulmischer Amtmann.

In den ersten Zeiten der taxisschen Posteinrichtung war in Altenstadt eine Poststation. Bereits im Jahr 1589 kommt Hans Vogel als Postmeister allhier vor, in den Jahren 1652–64 Christoph Müller in gleicher Eigenschaft.


3. Amstetten,
mit der Parcelle Neuhaus. Gesammt-Einwohner 313.

a) Amstetten, evangelisches Pfarrdorf, 11/2 Stunden südlich von Geislingen, mit 299 Einwohnern, liegt auf der Alp in einer Lage, welche durch mehrere, gegen Südwest und West gelegene Höhen etwas vertieft ist; für sich selbst ist der Ort fast ganz eben und gegen Nord und Ost ziemlich offen. Er ist gesund; zur rauhen Winterszeit wird er öfters von heftigen Stürmen heimgesucht.

Amstetten gehört zum Dekanat Geislingen, Kameralamt Geislingen, Forstamt Blaubeuren. Der Name wird in älteren Urkunden Amb-, Ambt-, Amptstetten geschrieben.

Eine Viertelstunde westlich vom Orte ist ein großer Buchwald, der Kalkofen, mit sehr weiter Aussicht (s. S. 25).

Den großen Zehnten bezieht die Stiftung Ulm, welcher auch der kleine Zehnten, der übrigens zur Pfarrbesoldung überlassen ist, zugehört, den Blutzehnten bezieht die Pfarrei. An Gefällen bezieht der Staat nur noch 15 fl. 18 kr.,

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_158.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)