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Schwestern beim Abzuge von der Stadt Ulm 1000 fl. bewilligt, und das Gebäude von der Stadt Geislingen für seinen Spital gleichfalls um 1000 fl. der Stadt Ulm abgekauft. (Urkunden im Stuttg. Staats-Archiv). Die Nonnen begaben sich nach Gundelfingen. (Braun, Geschichte der Bisch. von Augsburg 3, 262). Nach dem schmalkaldischen Kriege im Jahr 1548 sind sie aber wieder zu ihrer Klause und Gütern gekommen und von der Stadt Ulm restituirt worden, doch schon im Jahr 1581 verkauften sie, mit Konsens ihres Provinzials, ihre Klause und alle ihre Häuser, Kapellen, Hofstätten, Gülten, Renten. Unterhändler hiebei war Graf Rudolf von Helfenstein, welcher in Wiesensteig (s. dieses) eine Klause zu errichten sich anschickte, nachdem der Ulmer Rath als Reichsstand das öffentliche Exercitium katholischer Religion kraft passauischen Vertrages und Religionsfriedens von 1552 und 55 genannten Klausenschwestern nicht gestatten wollte, sie aber ohne freie und öffentliche Übung römischer Religion länger in solchen Klausen sich aufzuhalten und darin abzusterben Bedenken getragen.

Von auswärtigen Klöstern war namentlich das Cisterzienserkloster Kaisersheim bei Donauwörth in Geislingen begütert; es hatte dort den s. g. Kaisersheimer Hof von einer Helfensteinischen Schenkung des Jahres 1289 her.

Der Spital der Stadt gehört zu den reicheren Spitälern, und muß schon in früher Zeit sehr wohlhabend gewesen seyn. Nach dem Saalbuch thaten am Tage St. Katharinä im Jahr 1351, unter der Regierung Graf Ulrichs von Helfenstein, zuerst Sixt von Nellingen und seine Ehefrau Anna ihre milde Hand zu Errichtung eines Hospitals in Geislingen auf und übergaben dem ehrbaren Gericht zu Geislingen Zehnten, Höfe, Gefälle u. s. w. zu Oppingen, Überkingen, Bernstatt, Geislingen. Früher waren 4 Verwaltungen, welche jetzt verbunden sind, nämlich die Kirchen-, die Hospital-, die Almosen- und die Sondersiechen-Pflege. Das Sondersiechenhaus stand unterhalb der Altenstadter

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_129.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)