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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen

Zainingen führt. Bei Nellingen durchkreuzt eine zweite römische Hochstraße die oben angeführte in der Richtung von Lauingen über Urspring herkommend und zieht in der Verlängerung dieser Linie unter dem Namen „Zigeuner Hochsträß“ gegen Drackenstein. Sie ist ohne Zweifel die Straße, welche die römische Niederlassung bei Köngen mit der bei Lauingen in Verbindung setzte. (Nach den Untersuchungen des Topographen Paulus.)

B. Auch aus dem deutschen Alterthume haben sich noch mehrere Straßen erhalten, namentlich bei Wiesensteig die s. g. alte Straße, welche in den Lagerbüchern von Wiesensteig und Westerheim erscheint; sie geht hinter Westerheim zwischen Donnstetten und dem Schertelshöhle-Thal durch die Wiesensteiger Waldungen am grauen Stein vorüber durchs Druthathälchen (lagerbüchlicher Name) auf die große Weite an der Mal- oder Ziel-Eiche vorüber durch die Felder des Reußensteiner Hofs, an diesem selbst die alte Steige nach Neidlingen hinunter, wo sie sich mit der Landstraße wieder vereinigt. Bis auf den heutigen Tag dürfen diesen alten Weg die Schäfer und Schweinhirten, die von Baiern herkommen, befahren.

Der ehemalige Reichthum dieser Gegenden an alten Burgen thut sich noch durch viele Ruinen kund; außer dem Reußenstein, Ödenthurm und Scharfenberg liegen sie aber jetzt alle in Schutt. Es sind folgende:

Berneck. Hiltenburg.
Böhringen (Überkingen). Leimberg.
Burg auf dem Nordalpberg Burghalde bei Nenningen.
     und in der Angrishalden Ödethurm.
     bei Deggingen. Ravenstein.
Drackenstein. Reußenstein.
Egelsee. Ober-Rommenthal.
Eybach. Scharfenberg.
Geiselstein. Spitzenberg.
Helfenstein. Trasenberg.
Hennenberg (bei Kuchen). Weigoldsberg.
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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_118.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)