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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen

Bei dem raschen Laufe der Fils sind Überschwemmungen selten und richten nicht leicht Schaden an. Der Fluß hat Forellen, Äschen, Weißfische, Gruppen und Grundeln. Sein Wasser wird vielfach zur Wiesenwässerung verwendet, daher die Menge Wehre und Fallen. Dabei treibt er eine Menge Wasserwerke, an jedem Orte eine und meist mehrere Mühlen. Die Verbindung beider Ufer wird durch eine Anzahl Stege und theils steinerne, theils hölzerne Brücken bewerkstelligt; von einiger Bedeutung ist bloß die steinerne Brücke bei Altenstadt. Die Nebenflüsse oder vielmehr Bäche, welche in die Fils einmünden, sind:


a. Von der rechten Seite:

Der Giesbach bei Wiesensteig, das Dotzburger Bächlein, beide höchst unbedeutend; der Frauenbach oder die Gos von Drackenstein herfließend (vergl. Drackenstein); der Schittenbach bei Ave Maria, unterhalb Deggingen; der Röthelbach unterhalb Türkheim entspringend und nach kurzem Laufe in Überkingen in die Fils einmündend.

Die Rohrach rieselt am Fuße der ehemaligen Steige stärker als die Fils vom steilen Waldgehänge hervor, und treibt gleich an ihrem Ursprunge die Obersteigmühle, und in ihrem weiteren Laufe, auf welchem sie andere Quellen aufnimmt, bei Geislingen mehrere Mühlen. Von der Rohrach wird der Thierbach abgeleitet, der zur Wiesenwässerung dienend die Thierhalde herunterläuft, und bei Rorgensteig wieder in die Rohrach fällt. Sehenswerth sind die Wasserfälle, welche sie, wenn sie angeschwollen ist, beim Geislinger Bade bildet. Zur Wiesenbewässerung wird sie vielfach benützt. Sie hat auch Forellen. Unweit der steinernen Brücke, zwischen Geislingen und Altenstadt, fällt die Rohrach nach halbstündigem Laufe in die Eyb.

Die Eyb (Eib) führt ihren Namen von dem Eybbaum, der in ihrer Umgebung auf hohen Felsen vorkommt. Dieser kleine, zuweilen zu einem reißenden, zerstörenden Flüßchen anschwellende Bach entspringt als ein Brunnen zu Treffelhausen, 100 Schritt unter dem Pfarrhaus, in einem Felsenloch. Obgleich sich schon bei Treffelhausen eine Bachrinne erzeugt, so ist doch der Wasservorrath ganz unbedeutend; erst 3/4 Stunden unterhalb Treffelhausen gewinnt durch den Wasserreichthum des Mordloches die Eyb einige Bedeutung. Hier fließt hart am Waldsaume, auf der rechten Thalseite, ein Bach aus geschichtetem Kalke hervor, dessen innen rauschende Wasserfälle man von außen vernimmt, welche zu Nachgrabungen Veranlassung

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 020. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_020.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)