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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen

stark, tödtet die Fische schnell. Bei einer Wärme der Luft von 20° R. beträgt seine Temperatur 10° R.

c) Das Röthelbad bei Geislingen (vergl. Geislingen). Seine Quelle entspringt an zwei Stellen, in und neben dem Badhause, sie ist krystallhell und von indifferentem Geschmack. Schon seit dritthalb Jahrhunderten bekannt, wird dieses Bad gegen Hautausschläge, Gicht und Rheumatismus, Harnbeschwerden etc. empfohlen, von Auswärtigen jedoch nicht besucht. Das Wasser fühlt sich seifig an. Eine Analyse wurde in neuerer Zeit nicht vorgenommen.

In früheren Jahrhunderten, wenigstens im 15ten, befand sich auch in Grünbach ein Gesundbad, worüber Heinrich von Rechberg den 1. December 1481 einen kaiserlichen Schutzbrief erhielt, worin es das Wildbad im Nenninger Thal bei Grünbach genannt wird. Die Badgebäude standen außerhalb des Weilers, sind aber längst spurlos verschwunden.


B. Flüsse und Bäche.

Die Fils (früher auch Vils) ist der Hauptfluß des Oberamts. Merkwürdig ist sein dem Nordwestrande der Alp parallel gehender Oberlauf, der sich aber ebenso in der viel kleineren Eyb wieder findet, während die aus dem Geislinger Thale herabkommende Rohrach die Richtung der Fils im Querthal von Altenstadt nach Süßen bestimmt. Der Ursprung der Fils ist im Jurakalk aus einem nicht bedeutend tiefen Kessel, 3/4 Stunden südwestlich oberhalb Wiesensteig, am südlichen Abhange des Berges Bussen in einem engen Wiesengrunde auf der Stadtviehweide, dem s. g. Plätz. Die Temperatur der Quelle im Juni und October ist = + 7,0° R. Das Flüßchen entquillt einem vielverzweigten sehr ausgebildeten Trockenthale, das zwar nur zur Thau- und Regenzeit Fluthwasser sammelt, aber dessen frische Wiesengründe und wohlbestockte Thalgehänge beweisen, daß die Segenfülle der Alpthäler nicht allein von der Gegenwart des klaren Baches abhängig ist. Erst bei den geschichteten Kalkbänken der untern Abtheilung des

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 018. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_018.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)