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und Lorch die Patrone waren. Auch sonstige Rechte scheint Lorch gehabt zu haben. Limpurg tauschte 1557 von der Stadt Gmünd 3 Güter mit Vogtei und die Obrigkeit über die Lorch’schen Hintersaßen ein; darunter ein Gut mit einem Apfelbaum, „welcher der Herrschaft gefällig ist,“ d. h. welcher ihr einen Theil der Frucht gültete. Außerdem hatte der Hospital und eine Pfründe zu St. Catharina in Gmünd Güter hier. – Der Gmündischen Unterthanen waren es 1803 42, der Lorchischen 57. Prescher nennt den Ort nicht.

i) Hüttenbühl, 3/4 St. nordwestlich von V. auf der Oberamtsgrenze, beim Einfluß der blinden in die schwarze Roth. Ein kleines Gut, worauf 1785 schon 51 Einwohner waren. Es gehörte der Frühmesse zu Gebenweiler und fiel 1535 an Limpurg.

k) Kapf, 1/2 St. südlich von V. auf einer Kuppe – „Kap“ – über dem Leinthal. Eine zu Ende des XV. Jahrhunderts von Peter von Kapf erbaute und begabte Capelle zur heil. Maria, wo der Frühmesser von Alfdorf gegen jährliche 21/2 Pfund Heller alle 14 Tage Messe zu lesen gehabt hatte, stand noch 1674. Von hier scheint das alte Schorndorfer Bürgergeschlecht Kapf zu stammen. Kloster Lorch besaß die Zehenten und ein Siebenzehner-Gut. Auch Limpurg hatte einen schon frühe getheilten Hof und 3 Sölden. Das Lorch’sche Lagerbuch von 1489 sagt: „4 Morgen Wiesen solle heuen N. zu Alchdorf“ (Alfdorf) „vnd dasselbig Heu wird geben für den Heuzehent von dem Hof vnd muß der vorgenannt N. dem Mayer vff dem Hof den Eber vnd den Hummel leihen wann er das nottürftig ist zu seinem Vieh.“ Die Einwohnerzahl betrug 1733 33, 1785 60.

l) Nardenheim, ehemals Nartenhayn, 7/8 St. nördlich von V. auf dem Gebirgsgrath. Eine alte Capelle ist vor mehr als 100 Jahren abgegangen. Von den 5 Gütern, aus welchen der Ort früher bestanden, waren 2 oder 3 Siebenzehner. Den sog. „Maierhof“ kaufte Lorch 1381 von Ludwig von Hohenhart um 20 Pfd. Heller; ihn hatte der Conventherr zu genießen, welcher die Messe zu St. Egidien im Kloster versah. Ein Gut kaufte Kloster Adelberg 1382 von Friedrich Lutz, Bürger zu Gmünd. Ein weiteres Gut besaß Limpurg, das 1572 von Württemberg den dem Kloster Lorch gehörigen Zehenten erwarb. Der Ort zählte 1785 39 Einwohner. Eine Strecke bei dem Ort heißt noch der „Gerichtswasen.“ (S. 114.)

m) Neuwirthshaus, 1 St. nordwestlich von V. an der Landstraße; vor etwa 70–80 Jahren erbaut.

n) Schotthof, 3/8 St. südöstlich von V. auf dessen Markung, auf der Oberamtsgrenze von Gmünd. War altwürttembergisch.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_239.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)