Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sontheim 1 Hube, 1477 von Gottfried von Bachenstein 4 Höfe, 1488 von Ulrich von Münkheim 1 Hof, der auch 1483 1 Hof an die Pfarrei Sulzbach am Kocher verkaufte. Von 1484 bis 1535 machen mehrere Bauern ihre freien Güter den Schenken gültbar, vogtbar, gerichtbar und dienstbar. Ein Gut gehörte dem Heiligen zu Gaildorf, ein anderes der Capelle zu Heerberg.

c) Hohnkling, 1 St. südwestlich von U. auf dem Walde. Der Ort war eine Zugehörde der Burg Röthenberg. Die Zehenten erwarb Limpurg 1563 vom Kloster Murrhardt. Ein Lehen gehörte der Pfarrei Vichberg. Die Einwohnerzahl war 1785 nur 129.

d) Kieselberg, 1/2 St. nordwestlich von U. auf einer Ecke des Kieselbergs, von wo aus sich eine schöne Aussicht in das untere Kocher-Thal und in’s Hohenlohe’sche eröffnet. Der Hof war ehemals ein Kammergut mit einem Herrenhaus.

e) Münster, 1/2 St. östlich von U. zu den Füßen des östlich sich erstreckenden Waldgebirges, nahe am rechten Kocherufer, in welchen hier der das Dorf bewässernde Dahnbach fällt, sehr schön und angenehm gelegen. Über den Kocher führt eine bedeckte Brücke. Der Pfarrweiler ist größtentheils wohl gebaut und war bis 1820 der Sitz der Gemeindebehörden. Der Pfarrer wohnt in Gaildorf, das nur 1/8 St. entfernt ist. Die Kirche, ganz von Quadern, liegt auf der nordöstlichen Seite mitten in dem, seine Umgebungen etwas überragenden, auf der südlichen Seite in Garten-Anlagen umgewandelten, nach Norden hin aber noch gebrauchten Kirchhof, und verdient eine nähere Betrachtung.

Das Schiff bildet ein in der Richtung von West nach Osten gestelltes längliches Viereck, im Lichten etwa 56′ lang und 30′ breit, mit flacher, früher hölzerner, jetzt vergipster Decke; es hat 2 Eingänge, über dem westlichen Portal ein Rundfenster mit Kreuzfüllung und gegen Mittag 3 hohe Spitzfenster. Östlich am Langhaus steht der dreiseitig geschlossene Chor, im Lichten 23′ breit und 25′ tief, ebenfalls mit platter Decke und nach dem Schiffe hin durch einen zugespitzten Bogen geöffnet. In den 3 Schlußseiten, so wie gegen Mittag hin, befindet sich je ein hohes, von einem senkrechten Stabe gleichmäßig abgetheiltes, im Bogenfelde mit einfachen Ornamenten gefülltes Spitzbogenfenster. Auf der nördlichen Seite des Chors, an das Langhaus sich anschließend, steht der, an den Außenseiten etwa 17 und 20′ im Maß haltende, viereckige Thurm, in den man vom Chor aus durch eine Spitzbogenthüre tritt; der untere Raum desselben bildet die nur spärlich erhellte Sakristei. An der nördlichen Seitenwand des Schiffes, dem südlichen Portal gegenüber, ist eine mit ganz einfachen Ornamenten gezierte Nische, in welcher sonst

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_225.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)