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U. auf der Oberamtsgrenze. Scheint um 1780 entstanden zu seyn (siehe oben).

i) Ochsenhof, eigentlich Öchsenhöfle, 3/8 St. südwestlich von U. über dem Ödenbachthälchen. Wurde 1710 angelegt.

k) Röthenberg, auch Rödelberg, 1/2 St. östlich von U. zur Rechten des Röthenbachs (s. zuvor.) Im Jahr 1741 saß auch ein freiherrlich von Wöllwarth’scher Unterthan hier.

l) Seelach. Eine neuere Ansiedelung.

m) Wegstetten, früher Rappenkohlwald, 3/4 St. nordöstlich von U. rechts über dem Röthenbach. Im Rappenkohlwald wurde um 1550 das erste Gütchen angelegt; 5 andere Sölden entstanden 1581 bis 1626. Weitere Colonisten kamen, wie zuvor bemerkt, um 1780 hierher. Um dem armen Orte aufzuhelfen, trat ihm 1834 der Staat 50 M. ausgerodeten Waldboden ab, so daß er jetzt etwa 130 M. Baufeldes besitzt. Die Einwohnerzahl, 1767 28, hat sich inzwischen nahezu verachtfacht.

Nach Prescher besteht die Sage, daß vor Alters hier das Städtchen Raab gestanden und dem Walde den Namen gegeben habe.

Nicht weit von Dinkbühl liegt auf freiem Feld ein großer runder Stein, der Teufelsstein genannt. Der bei Unter-Gröningen genannte Centberg weist gleichfalls auf ein deutsches Alterthum.


Unter-Roth,


Gemeinde II. Klasse mit 1345 Einw. a. Unter-Roth, Df. mit Chausseehaus, Hs. und Ölmühle 240 Einw., wor. 1 Kath. b. Bröckingen, W. 200 Einw. c. Hohnkling, W. 252 Einw. d. Kieselberg, H. 15 Einw. e. Münster, Pfw. mit Münster-Mühle 378 Einw. f. Reippersberg, W. mit Reippersberger Sägmühle 90 Einw. g. Schönberg, W. 98 Einw. h. Wildgarten mit Hs. W. 72 Einw. – Ev. Pfarrei; Parz. c. Fil. von Vichberg, Parz. h. Fil. von Gschwend; die Katholiken in Parz. a. sind nach Hausen an der Roth eingepfarrt.


Die theils dem Roth- und Kocher-Thale, theils dem Wald angehörigen Gemeindetheile erstrecken sich in einer Länge von 2 Stunden von der Markung der Oberamtsstadt bis auf diejenige Höhe des Gschwender Waldes, welche wegen der sich hier ändernden Gebirgsformation als die erste Gebirgsstufe über dem Kocher bezeichnet werden kann. Der Kocher durchströmt in der Richtung von Süden nach Nordwesten den Bezirk und nimmt von Westen her die unterhalb Unter-Roth einmündende Roth auf, mit der sich zuvor der Spitzelbach vereinigt. Namentliche Zuflüsse des Kochers sind: von Osten der Dahnbach, der Argersbach und Bröckingerbach, von Westen der Hausersbach und von Süden der Steigersbach mit seinen Zuflüssen, der die Grenze zwischen den Herzogthümern Franken und Schwaben hatte bilden helfen. Bedeutendere Höhen zum Theil

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_222.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)