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wegen seiner alten Kirche auf das nahe Mittel-Roth geschlossen werden könnte. Auch tritt frühe schon das Geschlecht der von Roth auf, das auf der unten zu erwähnenden Burg saß und namhafte Rechte in dem Thale, besonders auch in Ober-Roth, inne hatte. Conrad und Wilhelm von Roth, Gebrüder, Götzen von Roth genannt von Schechingen, Söhne, verkaufen 1367 an Limpurg um 70 Pfd. Heller ihren Theil an dem Burgstall zu Roth, 1 Gut zu Ober-Roth, 2 Güter zu dem Badehause, 1 Sölde zum Dechsenberg, 2 Sölden zu Ebersberg, 1 Gut zu Frankenberg, 1 zu Eichenkirnberg, 1 Lehen zu Glashofen, 1/6 des Gerichts, der eigenen Leute und Waldungen, worunter auch der von Ochsenberg Antheil hieran. Albrecht Graf von Löwenstein verkauft 1370 an Limpurg um 400 Pfd. Heller folgende von Fritz von Roth genannt von Pflugfelden, erworbene Güter: seinen Theil am Burgstall, 4 Güter zu Wonarzweiler, den Keyenberg, die Lohmühle und 2 Lehen, so wie in Ober-Roth 1 Hof, das Birkach, den See, ein Haus an der Badstube und 4 Lehen. Burkhardt und Friedrich Sturmfeder verkaufen 1370 um 200 fl. und 300 Pfd. Heller an Limpurg Alles, was sie zu Ober-Roth haben und in dessen Pfarrei gehört, auch was sie zu Hütten und Erlach haben, ausgenommen ihre Bannwälder. Conrad und Götz von Roth, Gebrüder, verkaufen 1371 an Limpurg um 364 Pfd. Heller ihren Antheil des Burgstalls, der Wälder, Weiden, des Gerichts, „des Baumgartens vor der Burg,“ die Hankrazmühle, 1 Hof und 3 Lehen zu Ober-Roth, das Gut zu Glashofen, „von dem Burkey“ daselbst 21 Schätz Haber, 1 Gut zu Yttendorf und 2 Güter zu Ebersberg. Hans von Roth verkauft an Limpurg 1410 um 51 fl. seinen Theil am Burgstall und an dem Gericht, der Taferne und den Bannwäldern, worunter „die vordere Hochwart“ genannt wird. Priedt (Brigitte) von Nypperg, Peter’s von Stetten Wittwe zu Hall, verkauft 1419 ein Gut an den St. Leonhards-Altar in St. Michael zu Hall. Caspar von Roth trug 1506 und noch nach 1530 von Limpurg zu Mannlehen: einen Theil am Burgstall, die Hälfte der Mahl- und Säg-Mühle dabei, 1/12 am Gericht zu Ober-Roth und 20 zur Burg gehörige Güter zu Ober-Roth, Wolfenbrück, Glashofen, Ebersberg, Dechsenberg und Badhaus. So waren die Schenken in dem Besitz des größten Theiles der Roth’schen Güter. Ein anderer kleiner Theil scheint an das Kloster Murrhardt gekommen zu seyn. Herzog Christoph von Württemberg, wohl als Murrhardt’scher Kastvogt, hatte an Margaretha, Catharina und Apollonia, die Töchter eines Caspar von Roth, 1 Gut zu Kornberg, 1 zu Obermühle, 1 Hof zu Honharzweiler, genannt zu der Haid, und ein weiteres Gut daselbst verliehen. Im Jahr 1594, als diese Güter längst heimgefallen waren, wurden sie von Herzog Friedrich an Ernfried Senft von Sulburg in Ober-Roth als Mannlehen gegeben, nachdem schon

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_191.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)