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Ober-Roth.


Gemeinde II. Kl. mit 2355 Einw. a. Ober-Roth, Pfd. mit Neumühle 787 Einw. b. Badhaus, H. 19 Einw. c. Brennhof, 7 Einw. d. Dexelberg mit Dexelhof, H. 6 Einw. e. Ebersberg, W. mit der Ziegelhütte, 175 Einw. f. Ebersberger-Sägmühle, 8 Einw. g. Ernstenhöfle, H. 7 Einw. h. Frankenberg, W. 127 Einw. i. Frankenberger-Sägmühle, 10 Einw. k. Glashofen, W. 146 Einw. l. Hammerschmiede, Hs. 12 Einw. m. Hohenhardsweiler, W. 160 Einw. n. Jaghaus, W. 24 Einw. o. Konhalden, W. 37. Einw. p. Kornberg, W. 74 Einw. q. Obere Kornberger-Sägmühle, 7 Einw. r. Untere Kornberger-Sägmühle, 15 Einw. s. Marbächle, W. 119 Einw. t. Marhördt, W. 61 Einw. u. Marhördter-Mühle, 11 Einw. v. Obermühle, 121 Einw. w. Ofenberg, H. 9 Einw. x. Seehölzle, W. 28 Einw. y. Stiershof, W. mit Falkenhölzle, Hs. 151 Einw., wor. 1 Kath. z. Wolfenbrück, W. 234 Einw. – Evang. Pfarrei; Parz. i. Fil. von Westheim, Parz. z. Fil. von Murrhardt, theilweise; die Kath. in Parz. y. sind nach Hausen an der Roth eingepfarrt.


Die vielen diese Gemeinde bildenden Parzellen gehören dem Roththal, dessen beiderseitigen Gehängen und der über ihnen gelegenen Flächen an. Der Bezirk grenzt nördlich an das Oberamt Hall, westlich, südwestlich und südlich an das Oberamt Backnang. Das Thal erreicht, wie schon erwähnt, zwischen Hausen und Ober-Roth die verhältnißmäßig größte Breite. Auf dem Gebirgsrücken zwischen dem Roththale und Murrthale bei Glashofen ist die S. 6 gedachte meist dem Oberamte Backnang angehörige Wasserscheide, da der bei Wolfenbrück entspringende Frohnbach[s 1] südöstlich mit der Murr sich vereinigt, indeß mehrere kleine Gewässer unseres Gemeindebezirkes, namentlich von Westen der Frohnbach, und Wimbach, von Südwesten der Maßlensbach und der Mühlbach, von Osten aber der Stiersbach, Finsterklingenbach, der Altebach und Sollbach mit ihren Zuflüssen in die Roth sich ergießen. Durch das Thal zieht die bei Hausen und Hütten erwähnte Landstraße von Gaildorf nach Mainhardt. Der Boden ist theilweise undankbar und erzeugt keineswegs das Brodbedürfniß. Vielmehr beruhen die Hauptnahrungszweige auf der Viehzucht, dem Holzhandel und verschiedenen Arbeiten im Taglohn. Die Vermögensverhältnisse und das Auskommen der Einwohner sind im Allgemeinen ungünstig. Die Bevölkerung hat sich auch in dieser Gemeinde seit 1785 verdoppelt. Die Markungsfläche der Gesammt-Gemeinde mit 10.1861/2 M. ist zwar die größte von allen, allein sie hat 38811/2 M., also über 1/3 Wald und 955 M. Weiden und Öden, so daß der durchschnittliche Betreff an Baufeld nur 2,1 M. auf den Kopf beträgt. Erwähnenswerth ist, daß seit 5 Jahren der Repsbau immer mehr Aufnahme findet. Auch der Hopfenbau kommt mehr und mehr


Anmerkungen Wikisource

  1. Offenbar eine Verwechslung des Verfassers. Der von Wolfenbrück südwärts in Richtung Murr laufende Bach heißt Fornsbach. Denselben Namen trägt auch ein Waldgewann gleich zu Anfang des Laufs am rechten Hang und das kurz vor der Mündung durchflossene, ehedem selbständige, heute zu Murrhardt gehörige Dorf. Der im folgenden Satz genannte Frohnbach, dessen Namen vielleicht Anlass zur Verwechslung bot, wird heute Fronbach geschrieben.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_188.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)