Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Laufen am Kocher,


Gemeinde III. Kl. mit 904 Einw. a. Laufen am Kocher, D. 331 Einw., wor. 1 Kathol. mit aa. Hägelesburg, H. 10 Einw. und bb. Windmühle, 7 Einw. b. Braunhof, H. 7 Einw. c. Eckenberg, W. 45 Einw. d. Eisenschmiede, W. 35 Einw. e. Falschengehren, H. 9 Einw. f. Forst, H. 5 Kath. g. Hasenberg, Hs. 5 Einw. h. Heerberg, W. 18 Einw. i. Heilberg, H. 5 Kath. k. Hochhalden, H. 22 Einw. l. Knollenberg, H., auch Schockenhof, 21 Einw. m. Krasberg, W. 55 Einw. n. Platz, W. 22 Einw. o. Rübgarten, W. 93 Einw. p. Schönbrunn, W. 26 Einw. q. Teutschenhof, H. 14 Einw. r. Weiler, W. 25 Einw. s. Wengen, W. 143 Einw. t. Wimbach, H. 6 Einw. – Ev. Pfarr-Filial von Sulzbach am Kocher, mit Ausnahme von Parz. o., Filial von Eschach, und Parz. d., Fil. von Ober-Gröningen; die Kath. in Parz. a, f. und i. sind nach Unter-Gröningen eingepfarrt.


Der im obern Kocher-Thale, dessen Abhänge, steil und bewaldet, nur theilweise zur Cultur gebracht sind, gelegene Gemeindebezirk grenzt im Osten an das Oberamt Aalen. Das Thal ist sehr eng, an den weitesten Stellen kaum 1/8 St. breit. Die Bergabhänge sind durch viele wilde und tiefe Schluchten zerrissen, über deren Hügeln die Parzellen liegen. Der Kocher macht um die Hügel vielfache Krümmungen, hat ein tiefes enges Bett und wenigen Fall, erhält aber aus den Schluchten manchfache rasche Zuflüsse, namentlich von Westen her den Wimbach, von Südosten den Nägelsbach mit dem Igelsbach, von Südwesten den Krempelbach, von Osten den Heiligenbach, überschwemmt gerne die von der Thalsohle bis an die Waldungen hinaufreichenden Wiesen und richtet manchmal große Verwüstungen an. Der Boden ist Sand und Lehm mit lettiger Unterlage; er geht tief, ist größtentheils schwer und sumpfig und nur bei besonderem Fleiß dankbar; der Pflug bedarf gewöhnlich 4 Ochsen als Anspann. Die Luft ist häufig nebelig, im Thale mild, so daß Gurken und Bohnen gedeihen, auf der Höhe scharf. Hagelschlag ist selten. Von Gaildorf und Sulzbach her führt die neue Communal-Straße über Heerberg und Laufen nach Unter-Gröningen. Die übrigen Wege sind ganz schlecht. Die Gemeinde gehört zu den ärmeren des Bezirkes. Daß Laufen die meisten unehelichen Geburten hat, ist S. 33 bemerkt. Nahrungsquellen sind Ackerbau, Viehzucht und Holznutzung, da sich die Vermöglicheren hauptsächlich mit Holz- und Kohlen-Handel, die Ärmeren mit Holzfällen, Kohlenbrennen und Flößerei beschäftigen. Die Gesammt-Markung ist 50921/2 M. groß, worunter 18833/8 M. Wald, 7283/8 M. Weiden und Öden, und es kommen 21/2 M. Baufeldes auf den Kopf. Die Landwirthschaft ist im Allgemeinen noch auf niederer Stufe und herrscht hauptsächlich nur in Weiler vor, wo sich größere geschlossene Hofgüter erhalten haben. Die Güter liegen allermeist an Abhängen. Neben

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_164.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)