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Das erwähnte Saneuuelles[1] oder Sanwoll lag nach dem Württ. Urkundenbuche bei Winzenweiler. Wann der Ort abgegangen, ist unbekannt. Später führte ein Walddistrikt diesen Namen, der auch Sanwald und Sammelwald geheißen wurde. – Auf der Höhe gegen Osten soll nach Prescher der gleichfalls abgegangene Ort Haspelhausen gestanden haben, an dessen Stelle jetzt der mehrere Morgen große, mit Karpfen besetzte, Haspelhauser See ist. – Ein weiterer Weiler stand einst nach Prescher auf dem sog. Roggenland.

Nordöstlich, 3/4 St. von E., im tiefem Walde, ist eine Art Sternschanze aus unbekannter, vielleicht römischer Zeit. (Vergl. S. 111.)


Frickenhofen,
Gemeinde II. Kl. mit 1508 Einw. a. Frickenhofen, Pfd. 211 Einw. b. Dietenhof, W. 72 Einw. c. Hirschbach, W. 24 Einw. d. Hohenohl, Hof 16 Einw. e. Hohenreusch, W. 69 Einw. f. Josenhof, H. 20 Einw. g. Käshöfle, H. 35 Einw., wor. 27 Kath. h. Kellershof, H. 15 Einw. i. Lindenreute, H. 18 Einw. k. Linsenhof, W. 37 Einw. l. Metzlenshof, W. 24 Einw. m. Mittelbronn, W. mit Brechtenhalden, H. 411 Einw., wor. 91 Kath. n. Ottenried, W. 68 Einw. o. Rappenbühl, 5 Einw. p. Rappenhof, H. 8 Einw. q. Rothenhaar, W. 225 Einw. r. Schöllhof, H. 13 Einw., wor. 5 Kath. s. Spittelhof, W. 11 Einw. t. Steinhöfle, H. 27 Einw. u. Weyher, W. 104 Einw. v. Wildenhöfle, H. 27 Einw. w. Wimberg, W. 43 Einw. x. Wolfs-Mühle, 5 Einw. – Ev. Pfarrei; Parz. n. Fil. von Eschach, die Kath. in Parz. g. sind nach Unter-Gröningen, die in Parz. m. nach Spraitbach eingepfarrt.


Ein Theil der dem Limpurger Oberland angehörigen Orte dieser Gemeinde liegt auf der bei Eschach erwähnten Hochebene, die hier mit ziemlich schmalem Rücken beginnt, in südlicher Richtung einen ebenso schmalen Ausläufer hat, bei Mittelbronn in schnell wachsende Breite übergeht und westlich und nördlich sich steil abdacht. Die Gemeinde hat zwei erwähnenswerthe Berge: die Hohtanne und den Hohenohl. Die erstere, ein Ausläufer der Hochebene, gewährt eine ausgezeichnete Fernsicht bis Waldenburg, Ellwangen, Kapfenburg und Hohenstaufen; der Hohenohl ist kegelförmig und ragt wohl 40′ über Frickenhofen hervor. Unter einer kaum 1′ tiefen Humus-Erde kommt Thonboden, der ein hartes, hier „Fleinsen“ genanntes Felslager zum Untergrund hat. Dieses geht in den Keupersandstein, auch „Buchstein“ genannt, über, der hier vorzüglich schön ist und vortreffliche Bau- und Schleif-Steine liefert.


  1. Nicht „Lemosanvelles“, wie eine alte Abschrift der Urkunde liest und zu der zurückzunehmenden Deutung auf Lendsiedel (s. O.A.-Beschr. Hall 216) Veranlassung gab.
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_141.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)