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(s. auch Ödendorf); das Patronatrecht nebst 1/3 des Wein- und Frucht-Zehentens, dem halben kleinen Zehenten hier und in Groß-Altdorf, auch 1/3 des großen und kleinen Zehentens zu Klein-Altdorf und Winzenweiler trat das Stift Comburg 1669 um 600 fl. an Limpurg ab. Die Patronat- und Episcopat-Rechte wurden nachmals zwischen Wurmbrand und Solms gemeinschaftlich.

b) Adelbach, 1/4 St. nordwestlich von E. (Eutendorf) in dem engen Adelbach-Thälchen; ein kleines, in den letzten 50 Jahren angelegtes Gut.

c) Eisbach, 7/8 St. südöstlich von E. auf einer rauhen, waldigen Höhe, am Eisbach, welcher einen Weiher hier speist, der theils zum Betrieb einer Sägmühle, theils zur Holzflößerei dient. Das Örtchen hat nur wenige Güter und scheint seine Schicksale stets mit Winzenweiler getheilt zu haben.

d) Groß-Altdorf, 1/2 St. südlich von E. auf dem rechten Ufer des Kochers. Dazu gehört eine weiter unten am Kocher stehende Sägmühle, worin für die Glasfabrik in Gaildorf eine Schleiferei eingerichtet ist. Auch steht die bei Gaildorf erwähnte Sodafabrik auf diesseitiger Markung. Die kleine massive Kirche, worin jährlich sechsmal Gottesdienst gehalten wird, ist sehr alt. Im Chor ist ein kleiner Wandkasten, worin ein hölzernes Madonnenbild; die beiden Thürflügel haben Malereien, nicht gerade aus der Hand eines Zeitblom, doch augenscheinlich ihm nachgebildet. Von den beiden Glocken ist die größere vor etwa 300 Jahren von Christoph zu Nürnberg gegossen, die kleinere aber älter (s. Zeitschr. d. histor. Vereins f. d. württ. Franken 1848). Die Baulast hat der Ortsheilige. – Die Orte „Großen-Altdorff und Minnern-Altdorf“ werden 1374 als Limpurgisch bezeichnet.[1] Comburg besaß 1657 hier 13 Lehengüter, wovon Limpurg 1669 zwei, die zur Pfarrei Eutendorf gehörten, kaufte. Die Hoheit und Vogtei stand Limpurg zu.


  1. Da auch im Oberamte Hall zwei Orte Groß- und Klein-Altdorf sind und ebenso nahe, wie die diesseitigen, bei Comburg liegen, so werden manchmal die Vergabungen der zuvor erwähnten Brüder von Altdorf an das Kloster Comburg vom Jahr 1090 (O.A.-Beschr. v. Hall, S. 215) auf die diesseitigen Orte bezogen; Stälin in seiner Wirt. Gesch. spricht sich I, 321 für Hall, II, 700 für Gaildorf aus. Für das Oberamt Hall sprechen aber nicht nur die Comburger Archiv-Notizen, die Haller Chroniken und die Annahme im W. Urkundenbuch, sondern auch die Örtlichkeiten, da in beiden Orten Altdorf, O.-A. Hall, Comburg sehr frühe schon begütert war, das dortige Groß-Altdorf eine sehr alte Kirche hat und auf dem nahe dabei liegenden Kirchbühl die alte Burg der Herren von Altdorf stand, in und bei den vorliegenden Orten aber keine Burg sich befunden zu haben scheint.
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_139.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)