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Thierärzte sind drei im Bezirk, welche in der Thierarzneischule gebildet wurden.

Kleemeistereien sind in Gaildorf und Egelsbach; 2 weitere Kleemeistereien sind in den letzten Jahren eingegangen und die betreffenden Bezirke der Kleemeisterei Gaildorf zugetheilt worden.

Ein Beerdigungsplatz in der Umgebung des Kirchengebäudes ist nur noch in Münster.

Ein eigenes Krankenhaus findet sich nicht im Bezirk, ebenso wenig ein besonder eingerichtetes Lokal zu Aufbewahrung von Geisteskranken. In dringenden Fällen werden die geisteskranken Bezirksangehörigen in dem Armen- und Kranken-Haus zu Gaildorf untergebracht.


2. Sicherheits-Polizei.

Stationen für Gefangenen-Transporte sind in Gaildorf und Gschwend; es bestehen aber keine besondere Stationsgefängnisse, sondern es werden zu diesem Zweck das Oberamtsgefängniß in Gaildorf und das Arrestlokal in Gschwend benützt. Die Zahl der Gefangenen-Transporte betrug in den Jahren 1846–1851 durchschnittlich auf der Station Gaildorf 224 im Jahr, auf der Station Gschwend 160. In allen Amtsorten sind heizbare, mit Lagerstätten und sonstigen Requisiten versehene, Arrestlokale eingerichtet.

In den größeren Gemeinden ist neben dem Gemeindediener ein eigener Polizeidiener aufgestellt; in den meisten Gemeinden ist aber die Polizeidienerstelle mit der des Gemeindedieners vereinigt. Nach einem Amtsversammlungs-Beschlusse erhalten diese für die von ihnen zur Anzeige gebrachten Polizeivergehen, welche von dem Oberamt abgerügt werden, 1/3 der erkannten Geldbußen.

Von den 7 dem Oberamt zugetheilten Landjägern sind der Stations-Commandant mit 2 Mann in Gaildorf, auf der Ablösungs-Station Gschwend 1 Mann, ferner in Eschach, Unter-Gröningen und Ober-Roth je 1 Mann stationirt.

Seit neuerer Zeit sind zu Besorgung des Transports minder gefährlicher Arrestanten in Gaildorf 3 und in Gschwend 2 bewaffnete Civil-Condukteure aufgestellt.


3. Bau- und feuerpolizeiliche Anstalten.

Ein Ortsbauplan ist blos für die Gemeinde Gaildorf gefertigt.

Die Zahl der in den Jahren 1830–1852 im Oberamt neuaufgeführten Gebäude beträgt 565.

Die Oberfeuerschau wird von dem – von der Amtskörperschaft besoldeten – Amtsbaumeister vorgenommen, welchen bei der Visitation ein

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 085. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_085.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)