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der nach unten in einen festeren Sandstein übergeht, worin wieder kugeliger Hornstein und Kalzedon neben Schwefelkies, Bleiglanz und Zinkblende vorkommen. Dieser Sandstein bildet das Dachgestein einer

Schwarzen Schieferkohle, welche Schnüre von Pechkohlen einschließt und sich von der Lettenkohle des untersten Keupers durch ihre bessere Qualität und geringern Thongehalt wesentlich unterscheidet. Ihre Mächtigkeit beträgt 4–7″; da sie bis jetzt nur an einer Stelle, etwa 40′ tief unter dem oben angeführten Vitriolschiefer gefunden und bei einem 200′ entfernten Versuchsschacht nicht getroffen wurde, so dürfte sie in die Reihe der an vielen ähnlichen Stellen im obern Keupersandstein gefundenen Pechkohlenreste gehören, welche schon so Viele zum Nachgraben auf Steinkohlen ermuntert, aber eben so oft auch getäuscht haben. Beides, der Vitriolschiefer und die Schieferkohle wurde in den Jahren 1832–34 von der Fabrik Ödendorf abgebaut, aber nachher wegen geringer Nachhaltigkeit wieder aufgegeben.

Ein Steinbruch auf der Höhe von Frickenhofen, 1/2 Stunde von Mittelbronn entfernt, liefert folgende Schichtenverhältnisse:

1) Gelber Lehmboden, Ackerland 1–2′ mächtig,
2) Liaskalk, grau, mit Gryphiten 1′
3) Kalkmergel 2′
4) Sandmergel mit Versteinerungen 3′
5) Sandstein, kalkig, sehr fest und hart 1′
6) Kalkmergel 2′
7) Feinkörniger Sandstein, wahrscheinlich bis zum Vitriolschiefer fortsetzend und dessen Dachgestein bildend.

Die Liasformation erscheint nur auf den Höhen des Welzheimer Waldes, wo sie sich über Frickenhofen, Mittelbronn und Eschach, sodann über die Anhöhe bei Gschwend und Steinenberg gegen Alfdorf fortsetzt. Es sind vorherrschend die untere gelblichen oder gelblichgrauen, ins Grünliche verlaufenden feinkörnigen Sandsteine (Buchstein) mit kalkigem Bindemittel, mit schwachen Flötzen von Gryphitenkalk, die meist nur isolirt auftreten, so z. B. bei Eschach, Ruppertshofen u. s. w. und erst in der Richtung gegen Wasseralfingen und Aalen zu von Liasschiefern überlagert werden. Der Liaskalk führt hier die gewöhnlichen Petrefakte, Gryphaea arcuata, Ammonites Bucklandi, Conybeari, Plagiostoma giganteum; Pecten discites, Monotis inaequivalvis. Nautilus aratus, so zwar, daß in der Regel die Gryphiten vorherrschen.

Von älterem aufgeschwemmtem Land erscheint nur der Lehm, und zwar meist nur auf gewisse Lokalitäten beschränkt, namentlich im Bereich der Thäler in muldenförmigen Vertiefungen, fast durch den ganzen Bezirk. Er ist wie gewöhnlich von schmutzig braungelber Farbe, hinter Kleinaltdorf blaßgelb und feinsandig, dem Löß des Rheinthales ähnlich. Von Knochen

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 023. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_023.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)