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und von Süden die Markung Spreitbach, O.A Gmünd, etwas tief in den Bezirk eingreifen. Die Oberamtsstadt liegt nicht ganz in der Mitte des Bezirkes, sondern mehr im nordwestlichen Theile desselben, und ist von der Oberamtsgrenze gegen Hall nur 11/2, von der gegen Gmünd aber 4 Stunden entfernt. Die größte Ausdehnung des Bezirkes ist von Süden nach Norden mit 71/2 Stunden; diejenige von Osten nach Westen beträgt in gerader Linie 6 Stunden. Wenn aber die vorspringenden Markungen Ober-Sontheim und Hütten eingerechnet werden, so fällt die größte Ausdehnung von Osten nach Westen zwischen diese beiden Orte mit etwa 8 Stunden, wobei jedoch die von Ober-Sontheim nach Hütten zu ziehende gerade Linie zum größern Theile durch das Oberamt Hall geht. Als Exclaven oder in auswärtige Bezirke eingeschlossene diesseitige Markungstheile sind eine Parzelle von Ober-Sontheim und das der Gemeinde Vorder-Steinenberg angehörige Steinhaus zu erwähnen, jene im Oberamte Ellwangen, dieses im Oberamte Welzheim gelegen.


5. Bestandtheile.

Der Bezirk hat sehr ungleichartige Bestandtheile:

1) die vormalige Grafschaft Limpurg, welche den größten Theil desselben ausmacht;
2) von dem vormaligen Ritterstifte Comburg das Dorf Hausen, nebst vielen einzelnen vermischten und unvermischten Parzellen;
3) von dem ehemaligen Kloster Murrhardt das Dorf Ödendorf und andere zur vormaligen altwürttembergischen (kirchenräthlichen) Pflege Westheim eingetheilt gewesene kleine Orte;
4) von dem ehemaligen Kloster Lorch das Pfarrdorf Frickenhofen und mehrere Parzellen;
5) von dem ehemaligen Kloster Adelberg einige zerstreute Parzellen;
6) von dem früheren (Kammerschreiberei-)Oberamt Welzheim die sogenannte Waibelhube und einige Höfe;
7) von dem alten Forstbezirke Reichenberg einige Weiler und einzelne Wohnsitze;
8) von den alten Ämtern Backnang und Weinsberg mehrere Parzellen;
9) von den ehemaligen Reichsstädten Hall und Gmünd, den Fürstenthümern Hohenlohe und Ellwangen und von der ehemaligen Reichsritterschaft einige Weiler und Höfe, theils vermischt, theils unvermischt.

Das Nähere findet sich in Abschnitt VII. und im topographischen Theile.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 002. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_002.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)