Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Einführung der Reformation aufgehoben, da sie Württemberg zu besetzen hatte, und 1557 eine eigene Pfarrei errichtet. Der erste Pfarrer war Johannes Spisnas. Von 1636 bis 1637 war Wangen Filial von Holzheim und 1637 – 1650 die Pfarrei mit der in Uhingen unirt. Die Zehenten waren in alten Zeiten theils ausschließlich adelbergisch, theils mit Württemberg, dem Stifte Faurndau und Oberhofen und einigen Hofbesitzern gemeinschaftlich. Die Rechte der Letztern erwarb 1563 die Stiftungsverwaltung. Adelberg erhielt 1357 von Rugger von Plieningen 2 Pfd. Heller aus dem Laienzehenten und 1465 die württembergischen Zehenten. (S. S. 295.) Zehentfrei waren vor der Reformation die Farrenwiese und die Eberwiese; sodann war auch eine „gemeine“ Wiese, die „Kreuzwiese“ vorhanden, „denselbigen Zins“ (daraus) „verzehren sie, so sie mit dem Kreuz zu vnserer lieben Frawen zum Gütelstein gand,“ d. h. dahin wallfahrten.

Auf der Markung von Wangen stand der schon seit mehreren Jahrhunderten abgegangene Weiler Amden. Ein Bronnen, der Weilerbronnen genannt, wird noch 1700 erwähnt. Von dem Orte schrieb sich die Göppinger Bürgerfamilie Deuring von Amden.


Gemeinde Hochdorf,[1]

evangel. Pfarrdorf mit 1108 Einw., wor. 4 Kath., liegt südwestlich 4 St. von Göppingen, an der Grenze der Oberämter Göppingen und Eßlingen, gehört ins Oberamt, Dekanatamt, Cameralamt und Forstamt Kirchheim und in die II. Classe der Gemeinden. Die Zehenten stehen größten Theils dem Staate und kleinern Theils der Gutsherrschaft von Steinbach, OA. Eßlingen, und dem Pfarrer und dem Meßner des Ortes von Amts wegen zu. An den übrigen grundherrlichen Rechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 für 1008 fl. 34 kr. abgekauft. (S. auch S. 84.)

Der Ort liegt im Filsthal, nicht ferne vom linken Ufer der Fils, in welche der am Dorfe vorüberfließende Dammbach oder Thalbach, der hier eine kleine Mahlmühle treibt, sich ergießt. Die Häuser (129 Haupt- und 60 Neben-Gebäude) stehen theils im Thale, theils auf kleinen Anhöhen. Die am obern Theile des Dorfes liegende Kirche zum h. Martin wurde 1775 neu gebaut, ist gut erhalten, bietet aber nichts Sehenswerthes dar. Die Baulast haben die örtlichen Kassen. Das angenehm dabei gelegene Pfarrhaus hat

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_300.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Da dieser Ort bei Abfassung der OA. Beschr. von Kirchheim noch dem OA. Göppingen angehörte, so muß seine Beschreibung hier angereiht werden.