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In der Nähe von Reichenbach vereinigen sich mehrere Bäche mit der Fils. (S. oben S. 18.) Bemerkenswerth ist noch, daß früher hier auf Erz gegraben wurde. Herzog Friedrich I. gestattete 1600, daß einige hiesige „Farbenmacher“ gegen Abgabe des Zehenten „nach Erzfarben zu Reichenbach vnd andern Orten einschlagen“ dürfen, welche bereits 1602 an Zehenten 1031/2 Pfd. Berggrün und 239 Pfd. Kesselbraun schuldig waren. Der Herzog ließ 1605 die der Kellerei zinsbare Mühle zu einer „Bergwerksmühle,“ mit einer Schmelzhütte, einem Pochwerk, einer Siedhütte mit Pfannen einrichten und diese, sowie das Kupferbergwerk, von Bergleuten betreiben. Am 27. Mai 1607 befahl aber der Herzog, den Bau einzustellen, denn „ob Wir wohl verhofft, wann der Stollen zu Reichenbach zu End getrieben vnd erhoben, etwas Nutzliches anzutreffen, so befindet sich jedoch das Widerspiel vnd das Erz gar arm.“


29. Gemeinde Salach,
bestehend aus 4 Parcellen. G. E. 627.

a) Salach, paritätisches Pfarrdorf mit 158 evangel. und 446 kath. Einw., liegt im Filsthal am rechten Ufer der Fils, südöstlich 11/2 St. von Göppingen. Der Ort gehört in die III. Classe der Gemeinden und in den Forstbezirk Lorch. Die Zehenten, mit Ausnahme des dem evangel. Schulmeister als Besoldungstheil überlassenen Obstzehentens und der dem Staate zehentbaren Güter zu Staufeneck, stehen den Grafen v. Degenfeld zu, welche wegen des Rittergutes Staufeneck auch die meisten übrigen grundherrlichen Rechte besitzen. An diesen hat die Gemeinde seit 1817 für 5773 fl. (wor. 11 fl. 22 kr. dem Staate) abgekauft. (S. auch S. 83.)

Das Rittergut Staufeneck war ehemals dem ritterschaftlichen Canton Kocher einverleibt und hatte hohe und niedere Gerichtsharkeit. Es ist Allodium und Fideicommiß zu Gunsten des Mannsstammes. Seine Bestandtheile sind: a) in Salach das Patronatrecht zu beiden Pfarreien, Frohnen, Gülten, Lehen-Gefälle, Zehenten und Fischrecht. b) Die Maierei Staufeneck, 34 M. Gärten, 103 M. Wiesen, 210 M. Äcker, 43 M. Weide und 362 M. Wald enthaltend, mit hoher und niederer Jagd; c) eine Ziegelhütte; d) die Maierei Baierhof, aus 51 M. Wiesen und 74 M. Äcker bestehend; e) ein Hof im Weiler Kitzen; und f) 170 fl. Umgelds-Entschädigung. Auch ist Kapfhof eine Zugehör. Hinsichtlich der Ausübung der Ortspolizei, Forstgerichtsbarkeit und Patrimonialgerichtsbarkeit gilt dasselbe, was dießfalls bei Dürnau bemerkt ist. Der ungefähre jährliche reine Ertrag ist (einschließlich von 1200 fl. von Groß-Eislingen) 5200 fl.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_276.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)