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wegen Hohenstaufen, besaß 3 Huben; das Kl. Lorch 1 Hube, die es 1365 mit lehensherrlicher Zustimmung der Herren von Rechberghausen von Johann von Hausen zu Rechberghausen um 44 Pfd. Heller erkauft hatte; und die Herrschaft von Wäschenbeuren 4 Huben, welche noch zu dem Rittergut gehören. Die übrigen Güter waren freies Eigenthum der Besitzer.

Über die Markung führte die oben S. 104 erwähnte Römerstraße. Das lorchsche Lagerbuch von 1583 erwähnt einiget Äcker „in der“ und „vff der Heerstraß,“ auf der äußern Breite gelegen und an den „gemeinen Weg“ stoßend. Bemerkenswerth ist auch, daß in dem Orte schon seit 30 — 40 Jahren kein Gewitter vorgekommen ist. (Corresp. Bl. des landw. Ver. 1838. II. 264.)


25. Gemeinde Oberwälden,

evang. Pfarrdorf mit 317 Einw., nordwestlich, 11/2 St. von Göppingen gelegen, gehört in die III. Classe und zum Forstbezirk Schorndorf. Sämmtliche Zehenten rühren von dem Kl. Adelberg her und werden mit Ausnahme des der Ortspfarrei zustehenden kleinen Zehenten vom Staate bezogen. Die übrigen grundherrlichen Rechte stehen kleinern Theils wegen des Rittergutes Rechberghausen dem Grafen v. Degenfeld und größern Theils dem Staate zu; an den letztern hat die Gemeinde seit 1817 für 906 fl. 44 kr. abgelöst. (S. S. 82.)

Oberwälden liegt freundlich im Vorgrunde des adelberger Schurwaldes, der hier von der schorndorfer Oberamtsgrenze mit seinem äußersten Saume in unseren Bezirk hereintritt, und hat wohl auch daher seinen Namen. Die Gegend ist bergigt und gesund und obwohl ohne Bach doch mit Wasser versehen. Es sind 46 Haupt- und 17 Neben-Gebäude vorhanden, sämmtlich von einem Walde von Obstbäumen umgeben. Die Kirche ist alt, aber gut beschaffen; der Thurm ward 1812 renovirt. Die Baulast liegt dem Heiligen ob. Das nahe dabei liegende freundliche, 1787 neuerbaute, Pfarrhaus hat der Staat zu erhalten. Die Einwohner haben sich eines guten Nahrungsstandes zu erfreuen. Getreide, Obst und Futter gedeihen gut, Flachs aber vorzüglich. Die Gewerbe sind ganz unbedeutend; 6 – 8 Weber arbeiten um den Lohn. — Die Parochie besteht aus dem Mutterorte und aus Börtlingen mit dessen Subfilialien. S. S. 160. Der Gottesacker liegt um die Kirche her.

Wie Börtlingen, so mag auch Oberwälden seinem größern Theil nach als vormaliges staufensches Gut zu den ältesten Besitzungen des nur eine halbe Stunde entfernten Kl. Adelberg zu zählen seyn; nur Schade, daß auch hier fast alle alten Urkunden verloren gegangen sind. Auch die Herren von Rechberghausen hatten hier seit den

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_262.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)