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umgepfarrt worden zu seyn scheinen. Die Zehenten standen, wie erwähnt, dem Kl. Adelberg zu; nur von 180 Tagwerk Wiesen sprach ihn, Namens der Pfarrei Lothenberg, der Hospital Göppingen an. Ein Streit wurde am 11. Januar 1602 dahin entschieden, daß der letztere im Besitze bleiben, dagegen aber der Adelbergschen Pflege 3 Sch. Dinkel und 3 Sch. Haber jährlich reichen solle. (Sattler G. u. d. H. V. 252.)

Bei Heiningen stand, wie Gabelkhover behauptet, eine Burg, wahrscheinlich einst ein Sitz der Herzoge von Teck. Das Lagerbuch der Kellerei von 1524 führt noch eine Burghalde an. Näheres konnte aber nicht ermittelt werden.

Die Markung ist sehr reich an Petrefakten. Schiefer wird in Menge und zum Theil in großen Platten ausgebrochen. Etwas Schwefelerz wurde vor etwa 90 Jahren auch ausgegraben. Dasselbe war mit schönem buntem Marmor und mit guter Töpfererde der Fall, welche in der Porzellain-Fabrik in Göppingen (oben S. 119) verarbeitet wurde. In der Richtung gegen Eschenbach hin liegt unter nassem Wiesboden eine bis jetzt unbenutzte dünne Schichte Torf. (Vergl. oben S. 22.) Ebenda findet sich eine Schwefelquelle, die – wenn sie nicht mit süßem Wasser vermischt wäre – der Boller Quelle nicht nachstehen würde.

Über die hier gefundenen alten Münzen s. oben S. 106.


19. Gemeinde Hohenstaufen,[1]
bestehend aus 15 Parcellen. G. E. 1362.

a) Hohenstaufen, evang. Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit und 1153 Einw., wor. 11 Kath. Früher, so lange das Schloß stand,

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_225.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Literatur: Außer dem neuerlich in zweiter Auflage erschienenen allgemeinen Werke: „Die Hohenstaufen“ von Fr. v. Raumer und dem gleichnamigen Werke von W. Zimmermann, ist hauptsächlich die Schrift des als vieljährigen Pfarrers hier verstorbenen J. F. Ammermüller: „Hohenstaufen, oder Ursprung und Geschichte der schwäb. Herzoge und Kaiser aus diesem Hause, sammt den Schicksalen der Burg und einer Berg- und Orts-Beschreibung,“ 2. Aufl. 1815, mit einer von Dr. Keller gezeichneten Ansicht des Berges, zu nennen. Sodann sind noch folgende Abhandlungen beachtenswerth: „die Reise nach Hohenstaufen,“ von Prescher (in s. Altgermanien, 1812. I. u. II.). „Die Wallfahrt nach Hohenstaufen,“ um J. G. Pahl (in s. Herba, 1812. II.) „Geschichte des Bauernkriegs in den obern Gegenden des Kocher- und der Rems,“ von ebendemselben (ebend. III.). „Die Denkmäler der Vorzeit,“ von Pfister und Röder (im schwäbischen Taschenbuch auf 1820), mit einer von C. Heideloff nach dem alten Gemälde in der St. Johanniskirche zu Gmünd gezeichneten Ansicht des Schlosses; und G. Schwab, in s. Neckarseite der schwäbischen Alp, 1823. Auch verdienen die „Hohenstaufenlieder“ von A. Knapp hier Erwähnung. Die alte Chronik von Hohenstaufen, welcher Prescher (a. a. O. II, 98) gedenkt, konnte nicht beigebracht werden. An Abbildungen sind, außer den vorerwähnten, zu nennen: der Kupferstich von J. B. Baumeister, von 1810, und der sehr gelungene von Prof. Seyffer, aus derselben Zeit, von welchem dem ersten Bande von Raumers Werk eine Nachbildung beigegeben ist; sowie „Der Hohenstaufen, nach der Natur aufgenommen und gemalt von C. Frommel, in Stahl gestochen von C. Frommel und H. Winkles, mit histor. Texte von W. Menzel,“ 1837. - Übrigens hat der Verfasser für die geschichtlichen Abschnitte der vorliegenden Beschreibung nicht allein obige Schriften und andere Geschichts- und Urkunden-Werke, sondern auch bisher unbekannte Archivalquellen benützt, wodurch denn manche Theile vester begründet und beziehungsweise weiter ausgeführt werden konnten, als indessen möglich war.