Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Beschr. des OA. Kirchheim S. 256) war noch nicht veräußert. Er starb zwar hier am 5. März 1316; seine Gemahlin aber, Agnes Gräfin von Helfenstein, hielt sich hier lange als Wittwe auf und nennt sich noch 1334 „die Herzogin von Heiningen“. Da sie keine Kinder hinterließ, so fielen ihre Rechte wieder an Helfenstein, kamen dann an Gebhard von Rechberg und von diesem 1380 nebst Eschenbach an Fritz von Schlath. Aber frühe besaßen auch die Grafen von Helfenstein hier Rechte; 1279 gestattet Graf Ulrich von Helfenstein, daß die Brüder Hugo, Berthold und Rugger von Gruibingen »dimidietatem mansi, siti apud Huningen cum suis pertinentiis, quam dicti fratres a nobis tenebant in feodum, Eberhardo ministro de Lotinberch jure proprietatis pleno vendiderunt.« Diesen Hof, sowie noch mehrere andere Güter, erwarb später das Kl. Adelberg. Herzog Hermann von Teck gestattet 1289, daß Hainricus quondam minister de Bissingen und dessen Söhne alle ihre Güter zu Huningen et Ameden sita, tam in domibus, quam in ortis, areis, agri etc. an Adelberg verkaufen und begibt sich zugleich »omni jure aduocatie, seruitio et exactioni« an dieselben; und 1303 verkaufen die ebengedachten Brüder Simon, Conrad und Ludwig, Herzoge von Teck, demselben Kloster 2 Höfe in Heiningen »cum dominio vero et utili, juribus et jurisdictionibus« um 280 Pfd. Heller. Die oben erwähnte Herzogin Agnes bekennt 1323, daß sie indessen mit Unrecht Steuern und Dienste auf die adelbergschen Höfe gelegt habe und verspricht, das Kloster bei seinen Freiheiten zu belassen. Ulrich Rysch, genannt Wartmann, zu Heuningen gesessen, verkauft 1392 an Adelberg seinen hiesigen Hof und sein „Gesäß“ um 80 Pfd. Heller für frei und ledig; und 1394 begibt sich sein Neffe, Hans von Berneck, aller Ansprüche daran. Der Letztere und seine Hausfrau Guta erhalten sofort vom Kloster dieses Gut zur lebenslänglichen Nutznießung; er sitzt noch 1442 hier. Ulrich von Ahelfingen zu Rechberghausen verkauft 1409 an Adelberg 2 Lehen und 12 Sölden um 636 1/2 fl., und 1440 Hans Mühlhäuser, Bürger zu Waiblingen einen der Herrschaft Württemberg vogtbaren Hof um 210 Pfd. Heller. Über den ganzen Ort behauptete aber Württemberg mindestens seit 1350 alle Hohheit ausschließlich. Ritter Syfried von Zillenhardt hatte 1392 denselben von den Grafen auf eine Zeit lang pfandweise inne. Zu ihrem Besitze gehörte frühe schon auch der sogenannte im Dorfe gelegene Ammannshof. Auf demselben saßen tecksche Ministerialen. Wir treffen: 1286 Eberhardus minister de Huningen; 1337 den ersamen Mann Meister Berthold, Eberhartz des Ammanns (des Vorgenannten) Sohn; 1323 Cunrat den Ammann und Luitfried von Hüningen. Ein Zweig dieses Hauses war in Kirchheim (OA. Beschr. S. 150) bürgerlich. Jener

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_222.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)