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Evangelischen sämmtlicher Parcellen gehören zur Pfarrei Holzheim und zwar zunächst zur Kirche in Kleineislingen, mit Ausnahme von Saurenweinshöfle und Thälenshöfle, die Filialien von Hohenstaufen sind. An der Schule stehen zwei Schulmeister; die katholische ist auch für die Filialisten bestimmt. Eine auch für Klein-Eislingen bestimmte Badstube bestand 1498. Der außerhalb des Ortes gelegene Gottesacker ist gemeinschaftlich.

b) Eschenbach, W. mit 47 Einw., worunter 40 evangel., liegt nördlich, 3/4 St. von Großeislingen, nahe an der Krumm.

c) Hammertweil oder Krummenhöfle, Hs. mit 6 evangel. Einw., nördlich 1/2 St. von Großeislingen, an der Krumm.

d) Schmalzhöfle oder Karrenhöfle, H. mit 5 evangel. Einw., nördlich 1/4 St. von Großeislingen.

e) Thälenshöfle, Hs. mit 5 evangel. Einw. und Häusern, 1/4 St. oberhalb des letztern.

Die vier Parcellen liegen auf der Markung von Großeislingen und waren stets mit diesem verbunden.

Der Ort ist einer der ältesten des Bezirkes, da schon bei Gründung des Stiftes Wiesensteig im J. 861 Graf Rudolph seine Güter und Leibeigenen »in villa et marca Isininga« dahin vergabte. Etwa 250 Jahre später hatte auch Württemberg hier, in Uslingen, Besitzungen, die ums J. 1100 mit jenen in Göppingen (S. 134) an das Kloster Blaubeuren kamen. Graf Rudolph gehörte wahrscheinlich dem helfensteinischen Hause an, das wir auch im Besitze von Rechten in Kleineislingen treffen werden. Später mögen die Hohenstaufen, oder auch die Dynasten von Staufeneck, das Dorf erlangt haben, da wir ihre Stammsverwandten, die von Rechberg, schon ums J. 1300 im Besitze des größern Theils des Ortes treffen, während der kleinere Theil in verschiedene Hände kam und erst später unter württembergischer Hohheit sich consolidirte. Es sind daher beide Theile in geschichtlicher Hinsicht abgesondert zu behandeln. Was den ersteren betrifft, so war derselbe im Besitze jener rechberg’schen Hauptlinie, die sich von Hohenrechberg schrieb. Albrecht v. Hohenrechberg trug 1334 sein „frei eigenes Dorf“ dem Bischof von Würzburg, Otto v. Wolfskehl, zu Lehen auf. Er hatte nämlich mit Leupold, Küchenmeister von Nordenberg, und Andern dem Bischof die Fehde angekündigt, wurde aber vor Ochsenfurt gefangen und konnte sich nur dadurch freimachen, daß er eines seiner freien Güter dem Domstifte lehenbar machte. So blieb denn das Gut als Mannlehen auf der Linie Hohenrechberg, bis diese mit Ulrich 1585 ausstarb. Als nun aber der Bischof dasselbe einziehen wollte, behaupteten die übrigen Linien, daß es Stammlehen und Fideicommiß sey. Conrad zu Staufeneck traf sofort, jedoch unter Protestation

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_202.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)