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Etwa 15 der ärmsten Einwohner nähren sich durch Verfertigung von Dachschindeln, die sie in der Gegend verkaufen. Man will übrigens die Bemerkung machen, daß der reiche Fonds des Heiligen die Einwohner von größerer Thätigkeit im Betriebe der Gewerbe und Landwirthschaft abhalte.

Die Tabelle IV. zeigt, daß der hiesige Heilige der reichste im Bezirk ist. Die Pfarrei ist, wie wir hienach sehen werden, alt; sie war aber schon vor der Reformation nicht mehr besetzt und bereits 1595 mit der von Oberwälden vereinigt, welche Vereinigung noch besteht. Der Pfarrer von Oberwälden predigt hier abwechslungsweise mit dem Mutterorte. Als Subfilialien gehören die drei nachgenannten Parcellen und der evangelische Theil von Birenbach hierher. Die Schule wird von den Kindern des Pfarrsprengels besucht. Auch eine Kleinkinderschule besteht hier. Eine Industrieschule wurde 1840 errichtet und ein neuer Gottesacker 1837 angelegt.

b) Brech, zum Unterschiede von dem gleichnamigen Weiler im O.A. Welzheim auch Adelberger Breech genannt, ein Weiler mit 150 evangel. Einw., nördlich, 1/2 St. von Börtlingen, nahe an der Grenze des O.A. Welzheim. Die Zehenten gehören vom Kl. Lorch her dem Staat. Die ganze Markung bestand 1496 aus 7 Lehen und 1 Sölde, die dem Kl. Adelberg zugestanden. Zwei Lehen waren in alten Zeiten Filialien von Lorch dem Dorf. Dasselbe scheint noch früher auch mit den übrigen Lehen der Fall gewesen zu seyn, da der Ort nicht nur 1 Pfund 10 Schilling Heller für den kleinen Zehenten, sondern auch 1 Simri Kirchenhaber dem Kl. Lorch zu reichen hatte.

c) Pöppelenshof, W. mit 35 evangel. Einw., ganz nahe bei Brech gelegen. Dazu gehört eine auf der Grenze des O.A. Welzheim am Marbach gelegene Ölmühle. Die Zehenten stehen von dem Kl. Lorch her dem Staate zu. Der Ort war früher ein größerer Weiler, welcher immer unter dem Namen „Pöpplinsweiler“ vorkam. Im J. 1487 verkaufte das Kl. Gotteszell an Adelberg „Wald vnd Wiesen am Brecher Feld, alles by einander gelegen, genannt der Nunnenwald, das vor Zeiten ein Weiler gewesen ist, genannt Boplinswiler.“ Der Sägmühle zu „Pöppliswiler“ gedenkt noch das Lagerbuch von 1496.

d) Zell, früher auch „Zell unter Staufen,“ W. mit 90 Einw., worunter 10 Kath., liegt zwischen Birenbach und Börtlingen, ganz nahe bei diesem. Die Zehenten gehören, vom Stifte Faurndau her, dem Staat. Noch im J. 1562 war der Weiler Filial von Faurndau. Im J. 1496 war die Markung in 3 Höfe, 41/2 Lehen und 1 Mühle getheilt, welche, mit Ausnahme eines Hofes, dem Kl. Adelberg zustanden. Dieser Hof aber, der Bischofshof genannt, gehörte zum

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_160.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)