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aber ebenso frühe abgegangen seyn muß, war Füllbach oder Füllensbach. Bei einem Tausche zwischen dem Kl. Adelberg und dem Stifte Faurndau vom J. 1301 trat Adelberg »possessiones que vulgariter dicuntur Wortwinsgut, sitas in villa et prope villam Yebenbusen« ab und erhielt dagegen »possessiones dictas Niderfülisbach.«

Der hier reichlich vorhandene Liaskalk enthält eine Menge Petrefakten. Vergl. oben S. 25.


5. Gemeinde Birenbach,
bestehend aus Birenbach und Bremenhöfle. G. E. 314.

a) Birenbach, früher auch Bürenbach, ein paritätisches Dorf, mit 104 evang. und 200 kathol. Einw., liegt nördlich, 11/2 St. von Göppingen, an einem sanften Bergabhange. Dasselbe gehört in die III. Classe der Gemeinden und zum Forstamt Lorch. An dem großen Zehenten haben der Staat, vom Kl. Adelberg her, die Gutsherrschaften von Wäschenbeuren und Rechberghausen und die Pfarrei Wäschenbeuren, an dem Heu- und kleinen Zehenten aber die letztere und der Staat Theil. In die übrigen grundherrlichen Rechte theilen sich die genannten beiden Gutsherrschaften und der Staat. (S. auch die Beschr. des OA. Welzheim.) Die Gemeinde hat seit 1817 an denen des letzteren für 102 fl. 50 kr. und an denen der ersteren für 621 fl. 12 kr. abgelöst. (S. auch S. 78.)

Die Gemeinde zeichnet sich durch eine verhältnißmäßig große Zahl unehlicher Geburten aus (oben S. 37). Sie zählt 43 Haupt- und 8 Neben-Gebäude. Die hübsche Kirche wurde 1690 zu bauen angefangen und am 7. Oktober 1698 zu Ehren der schmerzhaften Mutter Gottes eingeweiht. Sie hat eine geschmacklose innere Einrichtung, aber einen hohen, schön geformten Thurm, der jedoch etwas zur Seite hängt. Außer einer wöchentlichen Messe wird kein Gottesdienst in der Kirche gehalten. Zuvor stand hier eine sehr besuchte Wallfahrtskirche, mit deren Opfern jener Bau ausgeführt ward. Am 21. Oktober 1499 weihte der bischöfliche Generalvikar »ecclesiam in Bürenbach in honore beate virginis Marie.«

Die Markung von Birenbach ist die kleinste der Gemeinden des Bezirkes. Auch hier sind von den Gewerben nur die Weber hervorzuheben. Das Vermögen der Kirche ist vor etwa 90 Jahren mit dem der Kirche in Wäschenbeuren vereinigt worden, daher der Fonds der letztern die hiesige Kirche zu erhalten hat. Die evang. Einwohner waren vor der Reformation nach Göppingen eingepfarrt; nunmehr gehören sie als Subfilialisten von Börtlingen zur Kirche in Oberwälden. Auch besuchen ihre Kinder, da hier keine Schule ist,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_158.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)