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und wurde im siebenzehnten Jahrhundert von Württemberg, das von jeher die Kastvogtei behauptete und daher auch die Reformation frühzeitig durchsetzte, erworben. Wegen der Kastvogtei hatte auch das ebengedache Stift von dem Widdumhof jährlich der Kellerei ein Vogtrecht zu reichen. Die von der Stiftungsverwaltung herrührenden Zehenten waren in alten Zeiten mit der Pfarrei verbunden, welche davon jährlich 7 Sch. Dinkel und eben so viel Haber der Herrschaft abzugeben hatte.

Zunächst bei Albershausen lag die Schenkenmühle, welche zum Schlosse Filseck gehört hatte, im J. 1634 aber abgegangen ist. Ganz nahe, auf einem östlichen Wäldchen, findet man die Ruinen einer Burg, von der aber weiter nichts bekannt ist. Ein Reinhart von Albershusen, dessen Geschlecht vielleicht hier saß, kommt im Seelbuch des Klosters Adelberg vor.


3. Gemeinde Bartenbach.
bestehend aus 3 Parcellen. G. E. 494.

a) Bartenbach, früher auch Bartembach, evangel. Pfarrdorf, mit 438 Einw., liegt südlich, 3/4 St. von Göppingen, an der Staatsstraße nach Lorch, die vor dem Dorfe über eine gefährliche Steige führt. Dasselbe gehört in die III. Classe der Gemeinden und zum Forstbezirke Lorch. Die Zehenten gehören größten Theils zum Rittergut Rechberghausen und kleinern Theils dem Hospital in Göppingen. An der Grundherrschaft ist der Graf von Degenfeld-Schomburg wegen der Rittergüter Eybach,[1] Dürnau und Rechberghausen betheiligt. An grundherrlichen Rechten aller Art hat die Gemeinde seit 1817 für 1008 fl. 21 kr. dem Staate und für 321 fl. 36 kr. sonst abgelöst. Laudemien bestehen nicht mehr. (S. auch oben S. 78.)

Durch Bartenbach fließt der Marbach (oben S. 18), der hier „das Meer“ heißt, weil er bei anhaltendem Regen so anschwillt, daß er in die höher gelegenen Häuser eindringt. Es hat 87 Haupt- und 43 Neben-Gebäude. Die fast in der Mitte liegende Kirche zu St. Ottmar ist ziemlich gut beschaffen und vom Heiligen zu unterhalten. Sie wurde im dreißigjährigen Krieg abgebrannt und erst

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_151.png&oldid=- (Version vom 3.7.2020)
  1. Zu diesem gehören, außer den schon bei Eybach (S. Beschr. des Oberamts Geislingen S. 193 u. f.) angegebenen Bestandtheilen: im OA. Göppingen St. Gotthardt, 2 Lehen zu Holzheim, 2 zu Bartenbach und der Maitishof, und im OA. Welzheim: der Hetzenhof und 2 Güter zu Unter-Kirneck. Diese Güter sind, mit Ausnahme von Unter-Kirneck, Allodien. Auch stehen Güter zu Heldenfingen, OA. Heidenheim, und zu Muthlangen, Brainkofen und Rechberg, OA. Gmünd, und zu Selach, OA. Gaildorf, mit dem Rittergut in Verbindung.