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B.

Ortsbeschreibung.




1. Gemeinde Göppingen.[1]


Göppingen, die Oberamtsstadt, liegt unter 27° 18’ 51,88’ östlicher Länge und 48° 57’ 36,23’ nördlicher Breite, 111/2 geographische Stunden von Stuttgart. Die Höhe über dem Meere beträgt am Rathhause 1103 württembergische oder 972,8 pariser Fuß; das Niveau der Fils unter der Spitalbrücke 1087 württembergische oder 958,7 pariser Fuß. (S. oben S. 20.) Die Stadt zählt 5347 evangelische und 12 katholische Einwohner, gehört aber noch in die II. Classe der Gemeinden. Die Schreibart ist anfangs: Geppingen, seit Jahrhunderten aber die noch übliche. Göppingen ist Sitz des Oberamtsgerichtes, des Oberamtes, des Dekanatamtes, des Cameralamtes, des Oberamtsarztes, eines Umgeldcommissariats, eines Nebenzollamtes I. Klasse (mit bedingtem Niederlagsrechte) und eines Postamtes. Es ist den Forstämtern Kirchheim, Lorch und Schorndorf zugetheilt.

Göppingen liegt an der äußerst frequenten, von Stuttgart nach Ulm führenden Staatsstraße, welche Frankfurt und Paris mit Bayern und Österreich verbindet, in einer schönen und weiten, von der Fils bewässerten Ebene, im Filsthale. Durch einen Theil der Vorstädte fließt der Mühlkanal. Nach den umliegenden Orten Faurndau, Holzheim, Jebenhausen und Wangen führen schöne Verbindungsstraßen. Vom südwestlichen Standpunkte aus, welchen der Künstler bei Zeichnung unseres Titelbildes gewählt hat, steigt nordöstlich der Hohenstaufen majestätisch empor; an ihn lehnt sich das freundliche Staufeneck

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_108.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Druckschriften, welche die Stadt insbesondere behandeln, sind keine vorhanden. Eine werthvolle Handschrift ist die des verst. Oberamtmanns in Göppingen, Pistorius. Auch ist noch zu nennen ein kleines von Helfer Fischhaber im Jahr 1788 verfaßtes Manuscript (Nr. 30 Quart der Stuttg. Bibl.), welches einige Daten an die Hand gab.