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von Franzosen und Schweizern, mit einem Unterhändler an der Spitze, in den Ställen aufgesucht und zu hohen Preisen (220 – 330 fl. ein 4 – 5jähriges Pferd) gekauft werden. Diese allgemein beliebte Verkaufsweise ist der Grund, warum bei dem Aufkauf der Remontepferde für das königl. Militär in diesem Bezirke nicht selten eine unverhältnißmäßig geringe Auswahl stattfindet. — Jüdische Pferdehändler finden sich in Jebenhausen, christliche in Hattenhofen. Die letzteren führen meist kleinere Koppeln Pferde von geringerem Werth aus Bayern, die ersteren aber schwere, werthvolle Thiere aus dem Salzburgischen für die Frachtfahrer ein.

Rindviehzucht. [1] Am 1. Januar 1840 zählte der Bezirk (einschließlich von Hochdorf) 12789 Stücke, namentlich 1910 Ochsen und Stiere über 2 Jahren, 6525 Kühe und 4354 Stücke Schmalvieh. Im Allgemeinen ist er reicher als Geislingen, Eßlingen, Schorndorf, Welzheim und Kirchheim, und etwas ärmer als Gmünd; er besitzt mehr Kühe als Eßlingen, Gmünd, Kirchheim, Welzheim und Geislingen, aber weniger als Schorndorf, und hinsichtlich der Zahl des Schmalviehes geht ihm nur Gmünd voran. Auf 1 Stück Vieh kommen 6,8 Morgen Landes, und in den Besitz eines Stückes theilen sich 2,7 Menschen. Die meisten Ochsen und Stiere haben: Ottenbach, Ebersbach, Gruibingen und Schlierbach; die meisten Kühe: Göppingen, Heiningen, Uhingen und Ebersbach. Die Oberamtsstadt zeichnet sich durch gute Rindviehzucht aus. (S. auch Bünzwangen). Es sind folgende Viehschläge vorhanden;

a) Der Schweizerscheckenschlag, meist Schwarzschecken. Er zeichnet sich durch Größe, Milchergiebigkeit, Mastfähigkeit und große Kälber sehr zu seinem Vortheil aus, ist noch immer viel gesucht und hat sich von den Ställen wohlhabender Göppinger Bürger [2]

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 060. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_060.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Die Ergebnisse der Aufnahme von 1843 (Tab. III. Schluß) können hier, weil sie auf außergewöhnlichen Ursachen beruhen, nicht zu Grund gelegt werden.
  2. Nach v. Weckherlin (Rindviehzucht Württ. 204) werden hier „viele Schecken von Schweizer Veredlung und darunter Thiere getroffen, welche von Schweizer Originalvieh nicht weit entfernt stehen.“ M.