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Bezirk; die Lehre und das Beispiel der Erstern wirken aber sehr wohlthätig auf die Hebung der dießseitigen Landwirthschaft. Der landwirthschaftliche Bezirksverein äußert seine anregende Thätigkeit hauptsächlich auch durch ein landwirthschaftliches Partikularfest, welches im J. 1843 zum dritten Male gefeiert worden ist. [1] Die Stallfütterung ist in allen Orten eingeführt, mit Ausnahme von Ganslosen, Gruibingen und Ottenbach, wo das Austreiben noch in vollem Umfange besteht. Doch wird noch in einigen Gemeinden im Herbste das Vieh auf die Wiesen getrieben. Die Gülleeinrichtung ist in Ebersbach, Reichenbach und Schlierbach gut, in den übrigen Orten aber noch mangelhaft. Wegen zweckmäßiger Düngerstätten wurden nach höchster Entschließung vom 13. Mai 1841 die Schultheißen Belle in Oberwälden, Hosch in Uhingen und Kneule in Schlierbach belobt; auch die Bemühungen der dermaligen Ortsvorsteher von Faurndau, Ebersbach, Reichenbach, Bünzwangen, Eschenbach, Klein-Eislingen und Dürnau um Beförderung und Verbesserung der Landwirthschaft verdienen Anerkennung. Außer dem gewöhnlichen Dünger werden auf größeren Gütern Abfälle der Seifensieder, Roth- und Weiß-Gerber und neuerlich auch Compost als Düngungsmittel angewendet.

Werth und Ertrag. Der durchschnittliche Preis ist von 1 M. Ackers 200 fl., 1 M. Wiesen 300 fl., 1 M. Garten 500 fl. Am höchsten stehen die Güterpreise in Ebersbach, Schlierbach, Boll, Salach und beiden Eislingen, am niedrigsten in Gruibingen und Ganslosen, wo übrigens


  1. Dasselbe trat an die Stelle eines früheren Partikularfestes, das 1821 erstmals und 1829 letztmals Statt hatte. Aus Beiträgen des neugebildeten, 140 Mitglieder zählenden Vereines von 1 fl. 30 kr., aus einem Zuschusse der Oberamtspflege von 400 fl. und einem Beitrage der Centralstelle des landw. Vereins von etwa 150 fl. werden Preise a) für Stutten, Fohlen, Zuchtstiere, Kühe, Kalbeln, Schafe und Schweine, b) für Ackerbauknechte und Ackerbaumägde, die 6 Jahre lang treu bei Einem Ökonomen gedient haben, c) für ausgezeichnete Obstbaumzüchter und d) für das Wettpflügen, ausgesetzt.
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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 047. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_047.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)