seines Geschenks, 2 bis 6 Wecken verehrt werden. Beide Väter und beide Mütter der Brautleute schließen den Zug und wiederholen die bereits von Braut und Bräutigam angebrachten Danksagungen. Vor Beendigung des Schenkens nach Hause zu gehen, wäre (abgesehen von den von auswärts gekommenen Gästen, die schon Abends von dem Feste sich zurückziehen und beim Abschiede ihre Geschenke darbringen) ein unerhörter Etiquettefehler. Nach dem Schenken aber wird die Zahl der Gäste immer kleiner, bis sich gegen 1 oder 2 Uhr vollends Alle verloren haben.
Der Oberamtsbezirk hat im Ganzen 102 Wohnplätze, nämlich:
Städte | 1 |
Dörfer | 33 |
Weiler | 21 |
Höfe | 41 |
Einzelne Wohnsitze | 6 |
Unter den Dörfern sind 27 Pfarrdörfer begriffen, wovon 9 Marktgerechtigkeit haben. Der Flächenraum von sämmtlichen Gebäuden und Hofstätten beträgt 4424/8 Morgen.
Die meisten Orte des Bezirkes liegen im Filsthal und in dessen Nebenthälern, einige am Fuße der Alp, auf der Alp selbst aber oder vielmehr in Einschnitten eines Vorsprunges derselben, nur Gruibingen und Ganslosen. Ihre Lage ist größtentheils gesund und freundlich; in Beziehung auf Reinlichkeit und Ordnung ist zwar noch Manches zu wünschen, aber doch geschieht auch hierin neuerlich Vieles, in manchen Orten z. B. Faurndau, Gruibingen, Schlierbach und Betzgenried sogar sehr Vieles.
Die regelmäßig angelegte Oberamtsstadt hat ein sehr gefälliges Aussehen. Nächst ihm haben Ebersbach, Schlierbach
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 041. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_041.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)