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außerdem bricht man auch welche in Holzheim und Gotthardt. Bemerkenswerth ist noch das Vorkommen von Steinkohlen, die der Kännelkohle verwandt sind, und in Bezug auf welche nur zu bedauern ist, daß sie blos nesterweise vorkommen; vor etwa 15 Jahren wurde am Heininger Berge eine Masse von beiläufig 2 Centnern aufgefunden. (Näheres in den Württ. Jahrbüchern, 1838. S. 331 etc.)

Der braune Jura (Oolith) beginnt mit an der Luft grauscheckig und kurzbrüchig werdenden Thonen mit vielen Thoneisensteinnieren, die nach oben in solcher Menge auftreten, daß das ganze Gebirge eine vorherrschend braune Farbe annimmt. In den untersten Lagen jener Thone, wie sie zwischen Heiningen und Gammelshausen zu beobachten sind, finden sich Versteinerungen (Posidonien, Falciferen, Tritonien u. s. w.), darauf folgen aber in großer Mächtigkeit die petrefaktenleeren Thone, wie sie z. B. auf dem Gammelshauser Wasen zu sehen sind, in deren Mitte jedoch sporadisch äußerst wohl erhaltene Muscheln liegen; höher hinauf finden sich wieder mehr Versteinerungen, namentlich Ammonites opalinus. Darauf greifen eisenhaltige, sandige Thonmergel, die bald in mächtige Bänke des reinsten, als Baumaterial verwendbaren Sandsteines übergehen, Platz (bei Boll, Gammelshausen, Heiningen, Hohenstaufen); in diesem sandigen Jura sind die Petrefakten schichtenweis vertheilt, von denen wir nur den Pecten personatus ausheben. Sodann folgen dunkelschwarze, etwas sandige Thonmergel mit starken Bänken von festem blauem Kalke und vielen Petrefakten (Belemnites giganteus, quinquesulcatus, aalensis, grandis, compressus, Ostraciten, Ammoniten, Nuculen, Terebratulen u. s. w.), hierauf die Thone, die wieder verkieste Petrefakten – die ersten seit dem Amaltheenthone – liefern (Belemnites canaliculatus, Ammonites mutabilis, amm. macrocephalus, amm. Parkinsonii, Trigonien, Nuculen, Cuculläen etc.), dann ein Posidonienthon, wie der Posidonienschiefer mit lauter flachgedrückten Muschelschalen erfüllt, die zwar im unverletzten Gebirg vollkommen erhalten

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 027. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_027.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)