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unterhalb des Bades sich ergießende ein vorzügliches Wasser liefert, aber des tiefern Niveaus wegen sich nicht wohl in die Stadt leiten läßt; die andern gleichfalls südlich von der Stadt und tiefer als sie zum Vorschein kommenden Quellen enthalten eine solche Menge von kohlensaurem Kalk, daß sie die obern Liassandsteinschichten mit einer tuffsteinartigen Masse überziehen. Unter solchen Umständen benützt man theils das Wasser des Stadtbaches, der den zweiten laufenden Brunnen der Stadt speist, theils das von den Pumpbrunnen gelieferte, das zum Theil von ganz guter Beschaffenheit, zum Theil aber mehr oder weniger unrein ist. Zum Trinken bedienen sich übrigens die meisten Bewohner von Göppingen des dortigen Sauerwassers. Ebenso wird in Faurndau, das keine fließenden Brunnen, sondern nur Schöpfbrunnen, welche von der Fils gespeist werden, besitzt, fast nur das am Orte selbst entspringende und Göppinger Sauerwasser getrunken. Auch in Hattenhofen bildet der dortige eisenhaltige Säuerling das tägliche Getränk der Einwohner, in Jebenhausen ist das süße Quellwasser meistentheils mehr oder weniger durch hinzugetretenes Sauerwasser verändert und nicht selten noch in höherm Grad eisenhaltig als dieses letztere. [1]

b. Mineralquellen.

An Mineralquellen ist der Bezirk ziemlich reich, und zwar sind es theilweise Säuerlinge, theilweise Schwefelwasser. Letztere bilden eine Abtheilung der zahlreichen längs der ganzen Alp von dem Ursprung des Neckars bis zum Nipf bei Bopfingen dem Liasschiefer entquellenden Schwefelwasser.

Unter den Schwefelwassern des Oberamtsbezirks nimmt die Mineralquelle von Boll die erste Stelle ein. Sie entspringt in einem Hintergebäude der großartigen Badanstalt,

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 009. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_009.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Einige Bohrversuche auf süßes Wasser, welche 1833 und 1834 in Reichenbach und Boll gemacht wurden, mißlangen. Das Bohrloch war am erstern Orte auf 205 und am letztern auf 300 Fuß getrieben worden (Corresp. Bl. des W. Landw. Ver. 1836. I. S. 81.) M.