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Weingärten, 31/2 M. Gärten, 191 M. Wiesen, einige Egarten, Hecken, Allmanden und Gehölz. Das Hospital verkaufte den 18. Sept. 1693 das ganze Gut für 10.000 fl. an das Kloster Kaisersheim (A. U.). Jetzt ist es im Privatbesitz.


Abgegangene Orte.

Daß eine Burg in oder bei Ober-Eßlingen stand, ist aus dem oben angeführten Hof „zum Burgstall“ zu schließen; Spuren einer solchen sind jedoch, so viel uns bekannt ist, noch keine gefunden worden. – Eine abgegangene Mühle wird 1399 erwähnt. – Ein Leprosenhaus lag am Ende des Dorfs gegen die Kiesmauer hin (A. U. von 1282 und 1389); es ging während des 30jährigen Krieges ein. – Unterhalb Hegensberg am Zimmerbach lag ein Ort, dessen Name in den Urkunden verschiedentlich, zuerst Orßwerzen (1236 Gab.), dann Horswerz (1304), Hairschwerz, Hagenschwerz, geschrieben wird. Das Hospital, St. Clara- und Predigerkloster in Eßlingen, und das Kl. Weil waren hier begütert. Im J. 1407 werden auch Äcker „auf der Hartschwärze“ genannt (A. U.). Noch jetzt trägt ein Felddistrikt in der bezeichneten Gegend den Namen obere und untere Haarschwärz. – Am Fuß der sogenannten Heusteig, welche die Straße nach Ulm hinanzieht, und an der Ausmündung des Zimmerbachs in den Neckar lag der Weiler Heusteig (Howsteig, Hösteig); er wird 1334 und 1356 nebst einer Mühle genannt, welche „von alters her“ der Stadt Eßlingen gehörte. Aber schon 1357 findet man nur noch die Mühlstatt, welche die Stadt 1365 verkaufte, und 1387 noch „ein Häuslein am Neccar.“ 1391 wird der Ort nicht mehr, wohl aber die „Höhsteig“ erwähnt. Besitzer des Ortes waren die Eßlinger Patricier Ungelter (Pfaff S. 46).


11. Pfauhausen,

Pfarrdorf mit 486 katholischen und 10 evang. Einwohnern, 3 geom. St. (über Plochingen) südöstl. von Eßlingen, hart am rechten Ufer des Neckar und an der Mündung des Boden- oder Steinbachs in denselben. Die Lage des Orts ist äußerst angenehm und freundlich; weniger ist die Beschaffenheit der Luft zu loben, da stagnirende Altwasser in der unmittelbaren Nähe der Wohnungen die Entstehung hartnäckiger Fieber begünstigen. Der Fluß wird bei seinem hier besonders raschen Lauf und seinen ziemlich flachen Ufern bald durch Kiesanschwemmungen, bald durch Ablösen von Grund und Boden verderblich, ungeachtet sowohl von Seiten des Staates als der

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_223.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)